Silvia Pree
Einsamkeit
Lautes Lachen.
Stimmengewirr.
In unterschiedlichen Tonlagen.
Gut gelaunte Menschen.
Fröhliche Gesichter.
Klirrende Gläser.
Und ich mitten drin.
Ich höre mich reden.
Und dennoch.
Fast scheine es nicht ich zu sein…
Einer erhebt seine Stimme.
Hält eine kurze Rede.
Dann Applaus.
Begeisterung.
Noch einmal wird angestoßen.
Ich höre mich wieder reden.
Ein paar Worte nur.
Belangloses.
Ich weiß nicht einmal was…
Ich höre mich reden.
Und verstehe den Sinn nicht…
Mein Kopf
dröhnt.
Und ich stelle das Sektglas weg.
Ich fühle mich so schwer.
Irgendwie gehöre ich nicht dazu.
Zu den lachenden Leuten.
Die alle guter Laune sind.
Heiter gestimmt…
Ich gehe ein paar Schritte.
Setze mich abseits.
Und starre in die Gruppe.
Die sich amüsiert.
Ich gehöre da nicht dazu.
Nicht im Geringsten.
Ich rede mit den Leuten.
Ich beschäftige mich mit ihnen.
Immer wieder.
Aber ich gehöre nicht dazu.
Ich bin allein.
Zerfressen von Einsamkeit.
Mitten unter Menschen…
Sie merken es
nicht.
Dass ich abseits sitze.
Dass ich sie ansehe.
Und doch sind sie mir irgendwie fremd.
Was mache ich hier?
Ich frage es mich.
Am liebsten würde ich gehen.
Sofort.
Auf der Stelle.
Aber ich bleibe sitzen.
Mit halb geschlossenen Augen.
Bis mich jemand anstubst.
Wieder muss ich anstoßen.
Jemand lacht mich an.
Seine Stimme dröhnt in meinen Ohren.
Seltsam gedämpft.
Aber es tut weh…
Ich möchte, dass er geht!
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 01.02.2007.
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