Heino Suess
grosses stadt idyll
die hypochondrin führt spazieren heute ihre ausgeliehne krücke
die schlanke schöne überhebt sich über eine wirklich schrecklich dicke
der päderast lockt einen schönen knaben unter eine finstre brücke
und ich erlebe mich wie ich verwirrt auf diese ganze szene blicke
der einfallslose komponist lauscht angehaltenen atems seinem furz
den er grad lässt doch ist in noten ihn zu bannen dieser viel zu kurz
ein greiser radler legt hin einen fürchterlichen desaströsen sturz
derweil im münster betet seine frau zur heiligen jungfrau von lourdes
ich geb hier einen kurzen und ganz subjektiven lyrischen bericht
und schau der vollen Wahrheit dabei in ihr oftmals krudes angesicht
sie gibt mir stoff genug für dies und auch noch manches andere gedicht
du musst nur hinsehn, an gelegenheiten mangelt es nun wirklich nicht :
die hypochondrin führt jetzt heim die von ihr ausgeliehne krücke
die schlanke schöne weiß ansehnlicher sich als die grässlich dicke
der sittenstrolch schändet was zart und schön unter der finstren Brücke
-der kirchenmann entsinnt sich nach des knaben missbrauch der gedächtnislücke-
während ich mich durch meinen blick der welt nicht nähere sondern entrücke
© Heino Suess 02/07
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Starker Toback, ich weiß, aber dieses Gedicht laut zu sprechen
ist zugleich sprachliche Herausforderung, aber auch Freude...
hab es selbst ausprobiert. Heino
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 02.02.2007.
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