Karl-Heinz Fricke
Kein Netzanschluß
Zwei alte Freunde trafen sich
in dem Städtchen Meiderich.
"Mensch, Paule, was für ein Fest,
dass du dich hier mal sehen lässt !"
Sie gingen in die Adler Bar,
in der Oskar Stammgast war.
Nachdem sie getrunken nur ein Bier,
sagte Oskar: "Jetzt gehn wir zu mir.
Amanda freut sich sicherlich,
denn die Gute kennt dich nicht.
Sie ist eine liebe Frau,
doch liebt sie's nicht, wenn ich bin blau.
Denn lieber Freund, du weisst das wohl,
dass runter schlägt der Alkohol,
und sie erwartet nachts im Bett,
dass ich immer lieb und nett !"
Ja, so ist das Eheleben,
stets ein Nehmen und ein Geben.
Schnell hat man sich daran gewöhnt,
ist es für Priester auch verpönt.
Amanda war dann sehr erstaunt
und hat dem Oskar zugeraunt:
"Schick ihn fort, sonst zieh ich aus,
wir haben nur ein Bett im Haus !"
"Ach, liebe Frau, was du nur hast,
er ist bis morgen nur zu Gast.
Nur eine Nacht, du wirst es sehn,
ohne Probleme wird es gehn.
Du wirst zwischen uns beiden liegen,
und was du brauchst, wirst du auch kriegen !"
So lagen sie dann schön zu dritt,
und Amanda in der Mitt'.
Oskar beugte sich etwas vor,
legte auf ihre Brust sein rechtes Ohr.
Als Paule fragte, was er da mache,
verschlug die Antwort ihm die Sprache.
Oskar sagte, sichtbar froh:
"Ich höre gerade Radio !"
Da beugte sich auch Paule vor
und legte drauf sein linkes Ohr.
Jedoch er war nicht sehr erbaut,
und sprach: "Ich höre keinen Laut !"
"Das ist ganz klar, mein lieber Gast,
weil du nicht eingestöpselt hast !"
Karl-Heinz Fricke 07.02.2007
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 07.02.2007.
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