Ich habe Angst vor jedem Morgen,
ich habe Angst vor jedem Tag.
Um meinen Vater kreisen Sorgen,
weil ich ihn nicht verlieren mag.
Ein krankes Herz mit viel Tabletten
und leider auch so sehr zu dick.
Kann sich vor kaltem Schweiß kaum retten,
doch leider find’ er das wohl schick.
Zu Ärzten kann man ihn nicht bringen,
denn ohne kommt er auch gut aus,
ich muß da oft mit Tränen ringen,
denn ohne ihn wird’s still im Haus.
Der Mutter würd’ das Herz zerbrechen
und auch für mich wird das sehr hart,
das Schicksal wird sich furchtbar rächen,
wir haben Angst, er wird verscharrt.
Doch alle unsre guten Worte
verhallen stumm in seinem Ohr.
Gehört er doch zur sturen Sorte,
da kommen keine Ängste vor.
Was kümmert’s ihn in seiner Urne,
er ist da furchtbar ignorant,
wenn ich hier vor Verzweiflung turne,
Gefahren werden schlicht verkannt.
Ich habe Angst vor diesem Tage
an dem ich sie und ihn verlier’,
denn dann stellt sich die große Frage:
Was soll ich ganz alleine hier?
15.03.2007