Thomas Hummel

Satellitenstadt

 
                                                           
 
Hinter den Mauern der Stadt, schwelgt die Menschlichkeit
Nur ein Funke im Ascheberg, bringt die Hoffnung in die Zeit
Innig umschlungen zwei fließende Körper
im kalten grauen Gestein
Von oben herab blicken Mumien apathisch geblendet,
selbst vom Mondenschein
Hinter den Mauern der Stadt weint so mancher Mensch allein,
ganz leise, ganz leise,
als Versuch stumm zu schrei`n
Sieh dort – schon wieder setzt der Beton seine Macht,
doch wie sie auch setzen und pflanzen so eng
aus den Ritzen der Löwenzahn lacht
Hinter den Mauern der Stadt
junge Greise die Bahnen ziehn, die Gesichter weiß,
die Herzen gefoltert – kein Glaube, um zu entflieh`n
Kein Gezwitscher der Vögel, kein Rauschen der Bäume
stillt deine Gedanken wie Wein,
nur Regen der trommelt an`s Fenster – als Mahnung
Du Selbst zu Sein
Hinter den Mauern der Stadt, keimt Aggression und Gewalt,
sich selber in Grenzen und andere erdrückt,
so nimmt die Hölle Gestalt
Hinter den Mauern der Stadt, erstickt so manches Wort,
was retten könnte und Heiland bringen
über diesen verdammten Ort
Vor den Mauern der Stadt – innig umschlungen die zwei
Aus ihnen die Sonnen und Blumen erblüh`n,
 
              zwischen den Mauern frei
 

Diese Gedicht schrieb ich Mitte der 80ziger Jahre in den Plattenbauten meiner damaligen Heimatstadt SchwerinThomas Hummel, Anmerkung zum Gedicht

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Thomas Hummel).
Der Beitrag wurde von Thomas Hummel auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 18.03.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Der Autor:

  Thomas Hummel als Lieblingsautor markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Felix Esch: Ein gesellschaftskritischer Roman von Madelaine Kaufmann



Felix Esch ist ein Schriftsteller mit einer besonderen analytischen Gabe, die Menschen und die Welt um sich herum zu betrachten. Gesellschaftskritisch, philosophisch und entlarvend schauen die Figuren des Romans in ihr Inneres, thematisieren die Liebe, den Hass, den Tod, manchmal dem Guten, manchmal dem Schlechten zugewandt.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (0)


Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Menschen" (Gedichte)

Weitere Beiträge von Thomas Hummel

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Das Königreich ist um uns her von Thomas Hummel (Glauben)
Skrupelloser Egomane von Ingrid Drewing (Menschen)
Der Nachtwandler ... von Klaus Heinzl (Humor - Zum Schmunzeln)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen