Ein Engelchen zu seinem Herrn:
"Ach Herr, ich würd doch einmal gern,
ein Teufelchen so ganz heiß poppen,
das würd` so richtig mal abhotten."
Der Herr, er sprach voller Entsetzen:
"Nein, nein! Was willst du dich benetzen,
mit des Teufels bösen Feuern,
du würdest ganz gewiss beteuern!"
Doch das Engelchen nur grinste,
und frönte seiner Hirngespinste.
Es war doch längst schon fest entschlossen,
und jegliche Vernunft zerflossen.
So es seine Wege ging,
trotz Warnung, die im Nacken hing.
Es flog hinab auf Mutter Erde,
wo es ganz schnell fündig werde.
...
Und auch tief unten in der Hölle, ein Teufelchen dem Meister klagte:
"Ich würd` so gern mein`n bösen Samen,
mit einem Engelchen umrahmen."
Der Meister war vor Wut am Lodern:
"Wie kannst du nur, du bist ́ne Schande,
für alle die hier gerne schmoren,
wenn du das tust, bist du verloren!"
Das Teufelchen nur ganz keck dachte
und insgeheim schon boshaft lachte:
"Was willst du denn du alter Sack?
Ich werde gehn`mit Sack und Pack!"
...
Das Teufelchen sich weit bequemte,
zum Teil auch seine Beine lähmte. Der Weg nach oben ist halt weit,
doch der Wille ihn antreibt.
Und dann war er angekommen,
fühlte sich etwas benommen.
Musste erstmal kurz nur rasten.
Keine Eile und kein Hasten!"
Letzt endlich ging er seiner Wege,
voll zu Zuversicht, die ihn bewege,
dass er finden wird den Leib,
in der das Böse Blüten treibt.
Und wie der"Zufall" dies dann wollte,
sich ein Engelchen her trollte,
welches schon von weitem sah:
"Ein Teufelchen, wie wunderbar!"
Um jetzt zu enden mit der Kunde,
sie verschmolzen wund an Wunde.
Hatten ihren wahren Spaß,
doch bissen schließlich nur ins Gras. ...
Und was uns sagt diese Geschichte?
Gut und bös macht sich zunichte.
Drum widersteh` den Gegensätzen,
würde dich doch nur zerfetzen. ...
© Kla / 2007 |
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 27.03.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).
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