Brigitte Primus

Wie der Schnee seine Farbe bekam

Wie der Schnee seine Farbe bekam
Wenn wir bunte Blumen seh'n,
finden wir es wunderschön.
Der Herrgott malte irgendwann,
jede Blume einzeln an.
Doch in seinem groß' Ermessen,
hat er ganz den Schnee vergessen.
Er war durchsichtig und blass,
ohne Farbe und nur nass.
Verzweifelt kam der Schnee alsdann,
bei der roten Rose an.
Gib von deiner Farbe mir,
ich werde es auch danken dir.
Doch die Rose sagte knapp,
niemals geb' ich dir was ab.
Ich bin hier die Königin,
und du, du wirst nun weiterzieh'n.
Schließlich stand er vor dem Veilchen,
verweilte dort ein kleines Weilchen.
Diese Blau, ich frage dich,
gibst du etwas ab für mich?
Doch das Veilchen sagte grass,
scher dich fort, denn du bist nass!
Meine Farbe geb' ich nicht,
für dich unscheinbaren Wicht.
Traurig zog der Schnee dann weiter,
war nur betrübt und nicht mehr heiter.
Alle Blumen in dem Ort,
schickten ihn hochmütig fort.
Dies' sah auch ein Blümelein,
mischte sich dann einfach ein.
Es rief " komm her, du armes kleines Flöckchen,
mein Name ist ganz einfach " Glöckchen."
Dem Schnee, dem wurde freudig heiß,
er sah das Glöckchen, hell und weiß.
Es sprach, du bist so klar und rein,
du sollst so weiß wie ich nun sein.
Dankend und im Inner'n warm,
nahm er das Glöckchen in den Arm.
Deine Farbe ist nun mein,
ich werd' dir ewig dankbar sein.
Und wenn weiß der Schnee nun fällt,
verzaubert er die ganze Welt.
Doch die Rosen, Veilchen, Nelken,
lässt er allegar verwelken.
Nur sein Schneeglöckchen allein,
das darf immer bei ihm sein.
Fällt der Schnee, auf Wies' und Haus,
schaut's aus seiner Decke raus!

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 30.03.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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