Ich träumte unlängst in hellen Vollmondstunden
Hätte endlich eine diffuse Sehnsucht überwunden
Wanderte unsicher los in das Land Zufriedenheit
Die Reise war beschwerlich und unglaublich weit
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Bald schaute ich im Hochland vom Gipfel zurück
Und erblickte aus ferner Vergangenheit ein Stück
Sah etliche Vorfahren eine schwere Arbeit verrichten
Auf Dundees Schiffswerft in Früh- und Spätschichten
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Weitere Ahnen verdienten als Juteweber ihr Brot
Hatten Irland verlassen während schlimmer Hungersnot
Harte Jahre wollten schnell im Traume vorübergleiten
Bescheidener als wir waren die Menschen in alten Zeiten
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Später kletterte ich vom Fels ins tiefe Gegenwartstal
Blickte nach oben in nahe und ferne Zukunft einmal
Wir Menschen werden immer in unsere Umwelt eingreifen
Bleibt zu hoffen dass viele der positiven Ansätze reifen
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Im Augenblickstal ließ ich mich müde nieder
Vom mühsamen Umherirren schmerzten die Glieder
Vergangenes durfte heute endlich in Frieden ruh'n
Mit der Zukunft hatte ich vorerst auch nichts zu tun
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Eventuell sollte man meistens nur die Gegenwart sehen
Nicht dauernd versuchen an der Zeituhr zu drehen
Ausgeglichenheit kann sich bestimmt niemand erkaufen
Wir sind manchmal gezwungen über Schotter zu laufen
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So kommt die Erstrebenswerte zu uns selten von allein
Du musst schon der Schmied deines eigenen Lebens sein
Pack's an und krempele beherzt störende Ärmel hoch dafür
Dann steht auch dir offen vielleicht die Zufriedenheitstür
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Ersehnte Gefühle der Glückseligkeit sind relativer Natur
Was dem einen ist überschäumende Daseinsfreude pur
Bedeutet für manch anderen Stoßen an Ecken und Kanten
Zufriedenheit präsentiert sich in verschiedenen Varianten
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© 31. März 2007 ~ Sonja Nic Rafferty