Als ich des morgens ihn begrüßte,
schien er mir noch etwas kalt.
Doch die Stund` mit ihm versüßte,
mir gewiss schon manche Zeit.
So ich in die Tasten haute,
war verwundert, dass er lahm,
und ich meinen Aug` kaum traute,
dass ein schwarzer Bildschirm kam.
Ich dacht` oh Schreck, was ist geschehen?
Im Magen ein Gefühl von Krampf.
Starte neu, hab nichts gesehen,
außer diese schwarze Wand.
Ich dachte an all die Dateien,
die ungespeichert er besaß,
tat im Denken sich entzweien,
dass es sie je wieder gab.
Es half mir auch kein Gut zureden,
denn Ohren hat er nie gehabt.
So formatierend ich tat streben,
im Kopf so manches Grab geschabt.
Es hat geklappt, er war ein Neuer,
doch der Alte fiel in `n Dreck.
Was bist du doch für`n Ungeheuer,
nahmst mir doch so viel jetzt weg.
Sämtlich Schätze, die vorhanden,
ob Musik oder Gedicht.
Sind gefallen in ferne Landen,
wo`s bestimmt kein Licht mehr gibt.
Doch es war mir eine Lehre,
hätt` ich genutzt getrennten Speicher,
denn getrennt verwaltet Schätze,
machen dich des Lebens reicher.
© KLa / 2007