Anne-Marie Zuther
Wenn die Katze aus dem Haus ist
Geburtstagsfeiern im Büro,
mein Chef, der liebt so etwas nicht.
Drum sind wir Mitarbeiter froh,
wenn ihn nach auswärts ruft die Pflicht.
Sie rief ihn neulich nach Berlin,
er hatte dort nicht oft zu tun.
Der Boss saß kaum im Auto drin,
da ließen wir die Arbeit ruh’n.
Besonders freute sich Kollege
Joachim Schmidt – der wurde dreißig.
Der Feier stand nichts mehr im Wege,
für diese hatte er schon fleißig
den Wein besorgt und Flaschenbier.
Auch Naschzeug und viel Leckerei’n,
die gab’s in rauen Mengen hier,
mehr als genug zum Fröhlichsein.
Die Stimmung stieg. Der Grund: Na, klar,
wir waren alle angeheitert.
Man wird nicht dreißg jedes Jahr,
doch beinah’ wär’ das Fest gescheitert.
Du hast es sicher schon erraten:
Mein Chef stand plötzlich in der Tür
gerochen hatte er den Braten
mit detektivischem Gespür.
Die frohe Stimmung schien verflogen.
Der Chef war gar nicht in Berlin.
Er hatte uns das vorgelogen.
Verlegen sah ich zu ihm hin.
Er hielt uns 'ne Gardinenpredigt,
betreten hörten wir ihm zu.
Dann war der Fall für ihn erledigt,
er hatte uns verzieh'n im Nu.
Geburtstagsfeiern ohne Boss,
die gibt's seit diesem Tag nicht mehr.
Manchmal jedoch ist etwas los,
das motiviert uns alle sehr.
Denn macht die Firma mal Profit,
dann gibt der Chef uns einen aus
und feiert selbstverständlich mit.
Wir spielen nicht mehr Katz' und Maus!
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 20.05.2007.
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