Dr. phil.’s Duft von Freiheit und Glückseligkeit
„Ob Flüssiges, ob Festes ---
sie waren grad mein Bestes,
das ich zu geben hatte,
wie Kindern Zuckerwatte.
Hab’s lustvoll und beflissen
gepinkelt und geschissen,
und hab vergnügt getestet,
wie es die Luft verpestet,
denn sinnlos wären Zwänge
bei innerem Gedränge!“
„So nicht! Mein Freund, verzeih den Rüffel,
so schreibt nicht mal ein Wasserbüffel,
geschweige denn ein Dr. phil.,
wenn er ein Philosoph sein will!“
Ist’s nicht ein weidlich Kuriosum,
nicht auch zugleich ein Faszinosum,
dass Freiheit uns oft erst gelingt,
wenn’s um uns rum so richtig stinkt?!
Man fühlt ertappt sich und bedrängt,
von allen Seiten eingeengt
und gleichzeitig - ei wie verrucht! -
beginnt die große Massenflucht.
Ob Knoblauch oder scharfe Zwiebel,
ob frisches Exkrementen-Übel,
es brodelt die Gerüchteküche
im Ekel der Rund-um-Gerüche
bezüglich der Gerüchequelle
aus demgemäß undichter Stelle
und schon der Freiheit ist beraubt,
wer nur an Atemfreiheit glaubt.
Doch Du bleibst Fels hier in der Brandung,
genießt der Düfte sichre Landung
und schaffst so ihnen Lebensräume,
so grenzenlos wie Sehnsuchtsträume,
entblößt ganz von Bewußtseinsenge
und aufgepflanzter Sittenstrenge,
wohl wissend um der Freiheit eben,
die uns solch’ Duft-Oasen geben,
egal, in welchen Größenmassen
wir dort unser Getöse lassen.
Hier atmest Du so frei, so tief,
trotz aufdringlicher Welten Mief,
und öffnest Deine Arme weit
zur Freiheit und Glückseligkeit!
So, lieber Freund und Dr. phil.,
erhalten „Sturm und Drang“ Profil,
so gibst gekonnt Du nun Dein Bestes,
bist „Chefkoch“ des Gerüche-Nestes,
wo jetzt die Nasenflügel beben
und in die höchsten Höhen schweben ---
denn ringsum riecht’s nach „Leckerbissen“,
und nicht, wie eingangs, so beschissen!
Drum, denke noch mal drüber nach,
gar manche Tat bringt Ungemach,
doch ist im Zweifel alles bloß
'ne Höhenfrage des Niveaus!