Der Tag, er geht vorbei geschwind,
als wär er nie passiert.
Der Sand im Glase schnell verrinnt.
Die Nacht nach Beute giert.
Ich mach mich auf.
Ich suche Dich.
Ich werde Dich bald finden.
Hab ich Dich erst,
so werd ich Dich für immer an mich binden.
Nimm Dich in Acht!
Du kannst Dich nicht verstecken.
Nimm Dich in Acht!
Ich werde Dich entdecken!
Im ersten fahlen Mondeslicht
breit aus ich meine Schwingen.
Das Kreuz schreckt mich schon lange nicht,
ich werd es auch bezwingen.
Ich fliege los,
bin bald bei Dir.
Du kannst mir nicht entweichen.
Ich habe Dein Gebet gehört.
So wirst Du nichts erreichen.
Nimm Dich in Acht!
Du kannst Dich nicht verstecken.
Nimm Dich in Acht!
Ich werde Dich entdecken.
Gar süß träumst Du alleine dort
in Deiner stillen Kammer.
So sicher scheint Dir jener Ort –
so weit von Schmerz und Jammer.
Ich sehe Dich.
Du bist allein.
Du wirst nun meine Beute.
Die Nacht wird Deine Heimat sein.
Das Morgen hat kein Heute.
Nimm Dich in Acht!
Die Zeit wird stehenbleiben.
Nimm Dich in Acht!
Wirst immer bei mir bleiben.
Die Haut schimmert so strahlend weiß
wie reiner Alabaster.
Unschuld vergeht in Blut und Schweiß.
Bald bist Du voller Laster.
Ein kleiner Biss
und Du wirst sein
wie ich voll Lust und Sünde.
Es ist, als ob mein Bruder Mond
auf Wache für mich stünde.
Nimm Dich in Acht!
Die Zeit wird stehenbleiben.
Nimm Dich in Acht!
Wirst immer bei mir bleiben!
Ich trinke jetzt von Deinem Blut.
Es ist so süß und rot.
Was einstmals unschuldig und gut
ist ausgesaugt und tot.
Du wirst nun wach
und doch kein Schrei
dringt in die nächt´ge Stille.
Uns zwei beseelt für immerdar
ein Herz nur und ein Wille.
Es ist vollbracht!
Wirst immer bei mir bleiben.
Es ist vollbracht!
Die Zeit muss stehenbleiben.
Das Kreuz verglüht auf Deiner Brust –
nutzlose Spielerei !
Statt Schmerzen spürst Du nur die Lust.
Es ist Dir einerlei.
Du tobst Dich aus.
Du holst nun nach,
was man Dir vorenthalten.
Und zwischen Deinen Schenkeln tobt
ein Chor von Urgewalten.
Es ist vollbracht!
Wirst immer bei mir bleiben.
Es ist vollbracht!