Elia Nazemi
...Weißt du noch? ( von Maryam Heydarzadeh )
Kannst du Dich noch an die goldenen Tage erinnern
Kannst du Dich noch an die goldenen Tage erinnern
Die Tage voller Trennungsangst, weißt du noch?
Als unsere Blicke sich zum ersten Mal trafen.
Der Abend an dem wir Sterne vom Himmel pflückten, weißt du noch?
All die Gedichte aus den alten Büchern.
Weißt du noch, dass du Angst hattest?
Unser Foto in diesem schönen Bilderrahmen, weißt du noch?
Dein Jawort ohne zögern.
Deine Hand in meiner Hand, weißt du noch?
Unsere Tage ohne Sorgen.
Deine bezaubernden Augen waren mein, weißt du noch?
Unser Wiedersehen so verboten.
Die Tage des Streits, die Zeit der Versöhnung, weißt du noch?
Du hattest niemanden nur mich.
Unsere himmlischen Träume, weißt du noch?
Du sagtest, du bist gekommen um zu bleiben.
Die Tage ohne Kummer und Sorgen, weißt du noch?
Sag Mal, weißt du noch wie es begann?
Mein Geständnis: „ich mag Dich“, weißt du noch?
Die frohe Botschaft des Raaben.
Deine warme Hand im Winter, weißt du noch?
Meine nackte Schulter im Regen.
Für das Lachen um Erlaubnis fragen, weißt du noch?
Weißt du noch wie du mir dein Geheimnis anvertraut hast?
Das Stöbern im Buch des großen „Hafez“, weißt du noch?
Wir fragten ihn um Rat.
Die roten Blumen im Garten, weißt du noch?
Nur einen einzigen Tag sahen wir uns nicht.
Wir schworen uns ewige Treue, weißt du noch?
Die heimlichen Treffpunkte.
Der Duft des Frühlings, weißt du noch?
Wir hörten nicht auf andere.
Als wir einander das erste Mal unsere Liebe gestanden, weißt du noch?
Die Suche nach einer Gelegenheit.
„Ich möchte deine Hand halten“, weißt du noch?
Du sagtest, „ohne dich werde ich sterben“.
Wir fütterten die Tauben, weißt du noch?
Die Einträge in meinem Tagebuch.
Die Hoffnung Dich zu sehen, weiß du noch?
Den Geschmack des Kaffees.
Die Zukunft aus dem Kaffeesatz zu lesen, weißt du noch?
Am Tage hundert Mal für Dich zu sterben.
Weißt du noch, das Gebet für Dich?
In den verwinkelten Strassen, unter dem Kirschbaum.
Unser Geheimnis der Nachtigal anzuvertrauen, weißt du noch?
Weißt du wie oft wir Hilfe riefen.
Wir träumten von unserem eigenen Boot, weiß du noch?
Du sagest, „du bist mein Sonnenaufgang“.
Wir waren zusammen, weißt du noch?
Von anderen verachtet.
Meine Briefe ohne Absender, weißt du noch?
Ich nannte mich „Madjnun“.
Die Suche nach dem Ring, weißt du noch?
Deine kurze Antwort.
Die Gedichte von Hafez, die längste Nacht des Jahres, weißt du noch?
Du nanntest mich Venusstern.
Wir wünschten uns was vom Allmächtigen, weißt du noch?
Unsere Gebete wurden nicht erhört.
All die Augen hinter uns, weißt du noch?
Du sagtest, „wir müssen uns trennen“.
Trennen müssen wir uns, sagtest du, weißt du noch?
Die Treue ist vergangen, sagest du.
Plötzlich trennten sich unsere Wege, weißt du noch?
Meinen Namen hast du überall gelöscht.
Du sagest, deine Liebe war eine Laune der Zeit, weißt du noch?
Es war schön, jedoch war es genug.
Ich sah den Ring in deiner Hand, weißt du noch?
All die Vorwürfe.
Dann trafen sich unsere Blicke zum letzten Mal, weißt du noch?
Mein Herz sprach zu dir.
Jetzt stehe ich dort - dort wo wir uns das Jawort gaben, weißt du noch?
Den Ring habe ich vom Finger gezogen
Das Tagebuch dort neben den Ring gelegt
Ich habe Gott und meinem Herzen geschworen
Nie wieder der Liebe zu verfallen...
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 15.07.2007.
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