Karl-Heinz Fricke
Der sprachlose Vogel
Kurt kam aus einer armen Familie,
deshalb heiratete er Cecilie.
Sie war nicht schön, aber reich,
so kam er zu Wohlstand gleich.
Der Schwiegervater besaß Geschäfte,
er verkaufte alkoholische Säfte.
Das Wissen seit langem besteht,
dass ein solcher nicht pleite geht.
Plötzlich zu Reichtum gekommen
hatte Kurt sich vorgenommen
seine alten Eltern zu beschenken.
Jeden Tag sollten sie an ihn denken.
Er kaufte ihnen einen Papagei,
der sprach die ganze Litanei.
Er sagte schöne Gedichte auf,
es war ein sehr teurer Kauf.
Tausend Euro sind kein Pappenstiel,
das wertvolle Tier kostete so viel.
Per Express ging er auf diese Weise
zu seinen Eltern auf die Reise.
Großen Dank erwartete er nicht,
aber er sah es als seine Pflicht
seine Eltern im Alter zu erfreuen
und in der Not sie auch betreuen.
Cecilie es sehr empörte,
dass man nichts von ihnen hörte.
Den Vogel müssten sie doch haben
zusammen mit den anderen Gaben.
Schließlich rief der Sohn sie an
und sie bestätigten sodann,
der Vogel sei gut angekommen,
er wäre ihnen auch gut bekommen.
Am Sonntag hätten sie ihn gegessen,
er wäre sehr delikat gewesen.
Dem Vogel hat's die Sprache verschlagen,
er konnte nicht einmal mehr "Amen" sagen.
Karl-Heinz Fricke 03.08.2007
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 03.08.2007.
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