Gabriele Singer

Nimm was Du gegeben

 

 

 

 

Hände,

ihr Leben lang gearbeitet, geschafft, getan,

ihre Haut dünn geworden, zeigen mir das Leben.

Strecken sich mir entgegen,

berühren nicht nur meine Hand.

 

Mütterlein, Väterchen, Oma, Opa, Nachbarin,

auf Sonnen- und auf Schattenseiten,

tatest Du mich stets begleiten.

Lass Dir meinen Dank nun geben,

nimm nun meine Hand.

 

Füße,

manchen stein'gen Weg gegangen,

wund und schmerzhaft aufgerieben,

von der Zeit, in der sie oft

mich getragen und geleitet.

Bitten nun: Nimm meine Wege,

und gib’ mir stützend Deinen Arm.

 

Mütterlein, Väterchen, Oma, Opa, Nachbarin,

auf Sonnen- und auf Schattenseiten,

tatest Du mich stets begleiten.

Lass Dir meinen Dank nun geben,

nimm nun meine Beine an.

 

Augen,

die stets wach und leuchtend

über meinen Wegen wachten.

Die manch Bitt’res sahen und oft

auch einfach einmal wegsehen wollten.

Die, die jederzeit bereit,

Hände und Füße einzusetzen

um Gefahren abzuwenden.

Müde nun, zuviel gesehen,

bitten sie: Sieh’ Du für mich

und zeig’ mir was Du sehen kannst.

 

Mütterlein, Väterchen, Oma, Opa, Nachbarin,

auf Sonnen- und auf Schattenseiten,

tatest Du mich stets begleiten.

Lass Dir meinen Dank nun geben,

Bitte, hier: Mein Augenlicht.

 

Leben, Leid und Freud erfahren

schlägt sich nieder in den Gliedern.

Zärtlichkeiten gegeben,

Ängste genommen,

Immer fähig, weil sie wollten, mussten.

Gehandelt, obwohl es oft an den Rand der Kraft ging.

Niemals die Augen verschlossen,

vor dem Leid der anderen,

niemals die Beine gelähmt,

niemals die Hände verschränkt,

sondern offen.

Für Dich.

Für mich.

Für alle, die sie liebten.

 

Mütterlein, Väterchen, Oma, Opa, Nachbarin,

auf Sonnen- und auf Schattenseiten,

tatest Du mich stets begleiten.

Lass Dir meinen Dank nun geben,

nimm Du bitte meine Hand.

 

GS20072004

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.08.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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