Rainer Tiemann
Meine kranken Freunde
Kahl und krank stehen sie da,
die Bäume, die ich liebte.
Wir kennen uns seit einem Jahr,
als ich hier Liebe übte.
Der Winter kam und machte sie
so kahl und krank, die Bäume.
Auch ich bin krank, das spüren sie;
denn aus sind meine Träume.
Morastig noch der Boden ist,
auf dem die Schritte schleichen.
So krank, so lahm mein Körper ist
auf diesem Grund, dem weichen.
Was machst du hier, werd´ ich gefragt,
von denen, die mich lieben.
Ich hab´ der Welt "ade" gesagt,
um Liebe hier zu üben.
Da draußen in der lauten Welt
kann ich nicht sein, nicht leben.
Nun hab´ ich mich euch zugesellt,
um Träumen nachzuschweben.
Seid ihr auch krank und kahl, bald tot,
ihr alle, die ich liebe,
hier spüre ich das Morgenrot
der ersten süßen Triebe.
Lasst mich hier bleiben allezeit,
bei euch, ihr meine Lieben.
Die Jugendzeit liegt doch so weit...
Hier find´ ich endlich Frieden.
RT 2006
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 13.08.2007.
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