Nach Süden auf steilen Straßen,
durch kahle Esskastanienwälder
voll gelber Primelpolster,
durch grüne Löwenzahnebenen
mit Obstblüte und Pappelhainen
zu einem Ort mit hellen Häusern
und breitem Strand, an dem sich
weiß glitzernde Wellen brechen.
Hand in Hand
durch weichen Sand streifen,
Muscheln sammeln
und den verdämmernden Tag
beim Pizza und Wein
im Strandcafé ausklingen lassen.
Im Dunkeln an stillen Piniengärten
zum Hotel zurückschlendern,
in Tiefschlaf sinken, um tags darauf
die alten Bauten von Florenz
zu bewundern, durch enge Straßen
zu einem alten Park, wo Frauen
Butterblumen und Weidenzweige
zu Ostersträußen winden.
Von der Ponte Vecchio das Sonnenspiel
auf dem trägen Arno betrachten.
In den steilen Gassen Sienas
von alten Zeiten träumen
und zwischen Blauregenranken
auf die hügelige Landschaft
bei San Gimigliano blicken.
In Lucca in eine Kirche
mit bunten Glasfenstern
vor dem Regen flüchten
und in Pisa an die grauen Mauern
des schiefen Turmes lehnen.
Nochmals bei Sonnenuntergang
den weichen Sand
von Marina die Pietrasanta spüren,
vorbei an gelben Strandwicken
und Yachthafenmolen,
bevor am nächsten Morgen
das dämmergraue Meer
zum Abschied winkt
und die taufeuchten Mohnfelder
zum letzten Mal
mit südlichem Feuer grüßen.
© Inge Hornisch