Michael Fickenscher
„Böser Feind“
Aus nichtigen Gründen
Sich zwei Staaten bekriegen
Und es wissen doch alle
Das keiner kann siegen
Das sie nicht lassen
Uns eine Wahl
Als mit zu erleben
Das Leid und die Qual
Bis wir dann schließlich
In den Kampfe ziehen
Und wir dem "Feinde"
Ins Angesicht sehen
Seh in sein Gesicht
Und vor Angst ich nun schwitze
Und durch meinen Kopf
Rasen tausende Blitze
Seine Hand gleitet langsam
In seine Tasche hinein
Werde ich bald
Am Leben noch sein?
Werd ich noch sehen
Meine Frau und mein Kind
Werd ich erfahren
Ob sie in Sicherheit sind?
Seine Hand sie gleitet
Nun langsam heraus
Und ein letztes mal
Ich wünscht ich wäre zuhaus
Doch anstatt mich zu töten
Mir zu nehmen mein Leben
Hält er ein Bild
Um es mir zu geben
Dort seh ich ihn lachend
Mit seiner Frau und dem Kind
Und dessen goldene Haare
Wehen fröhlich im Wind
Und nun weis ich das selbst
Unser "grausamer Feind"
So fühlt wie wir
Das er lacht, das er weint
Das auch er sich sehnt
Nach seinem zuhaus
Und genauso sich wünscht
Das der Krieg wäre aus
Ein Krieg den von uns
Hat niemand gewollt
In dem andre uns sagen
Den "Feind" töten ihr sollt
Doch auch unser "Feind"
Fühlt sich ängstlich und klein
Und ich weis im Frieden
Könnten Freunde wir sein
Michael Fickenscher
Vorheriger TitelNächster TitelDer Gedanke zu diesem Gedicht kam mir bereits im August 2002. Ich erinnerte mich an eine Geschichte aus dem ersten Weltkrieg, in der zwei eigentlich "feindliche" Soldaten in einem Granatenkrater Schutz suchten, sich mit Händen und Füßen gegenseitig verständigten und Bilder und Adressen austauschten.
Michael Fickenscher, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 21.03.2003.
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