Ursula Brieke-Brinkmann

Musik

 
 

Du sagst:

Musik gespielt, nicht aufgenommen,

vergeht, verweht im Wind,

ist weg und existiert nicht mehr,

sobald ihr Klang verrinnt.

 

Doch was macht sie mit mir,

bevor  ihr Klang vergeht?

Viel mehr als was ich hör

und dann der Wind verweht.

 

Ich hab so manches mal

Musik verträumt genossen,

in ihren Klang ganz eingetaucht

auch Tränen schon vergossen.

 

Musik macht manchmal Gänsehaut,

sie ist also zu spüren,

sie wühlt meine Gefühle auf,

kann Feuer in mir schüren.
 

Sie fordert zur Bewegung auf,

vielleicht sogar zum Tanze,

trägt mich auf Flügeln weit hinauf,

verschönt manche Romanze.

 

Sie rührt uns an bei Traurigkeit,

wenn feiernd wir uns freuen,

Im Hochgefühl, gleich wie im Schmerz,

wenn etwas wir bereuen.

 

So hüllt auf mannigfache Art

sie mich ins Klangerleben ein,

ergreift mich, macht mich traurig-froh,

ich möchte ohne sie nicht sein.

 

Und ist er wirklich dann verklungen,

der letzte Ton vom Wind verweht,

hab ich doch die Erinnerungen,

auch wenn der Klang nicht mehr besteht.

 

Wenn etwas mich derart ergreift,

kann es nicht nur vergänglich sein.

Wenn ich den Klang auch nicht mehr hör,

mein Herz erhält den Widerschein.

Das vorliegende Gedicht entstand nach einem Gespräch mit einem Musiker über unsere Examina. Der befreundete Musiker meinte, was ich geleistet hätte, existiere noch, was er gespielt habe, existiere nicht mehr, weil es nicht aufgenommen worden sei. Darüber musste ich nachdenken.Ursula Brieke-Brinkmann, Anmerkung zum Gedicht

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