Wojciech Stanislaw Gutowski
Das Labyrinth
Voller einst vertrauter
Gedanken,
wankend, zögernd, lauter
Zweifel,
dornige Rosen, die sich
ranken,
stoisch schützen sie ein
Rätsel,
kletter’ ich zum hellen Gipfel,
stoß’ auf immer neue
Schranken.
Umherirrend im Seelengarten,
Gefangener im Labyrinth,
wie lang soll ich denn noch
warten?
Merke wie die Zeit verrinnt,
ob ich je den Ausgang find’,
ohne Kompass, ohne Karten?
Dunkle Tunnel, feuchte
Höhlen,
hör’ ein Krachen, leise
Stimmen,
kann vor Angst die Angst
nicht fühlen,
seh’ das letzte Licht
verglimmen,
kann die Tränen nicht mehr
hemmen,
muss im Schlamm nach Spuren
wühlen.
Erst vom Weinen, dann vom
Lachen,
geschüttelt, hin und
hergerissen,
frag’ ich Gott: „Was soll
ich machen?!“,
panisch, manisch, bin besessen,
kann nicht lieben, nur noch hassen,
spür ’nen Brand in mir
entfachen.
Mein Herz schmorend in den
Flammen,
grill ich’s überm Höllenfeuer,
von fern seh’ ich etwas kommen,
listig liegt es auf der
Lauer,
aus der Hand fällt mir das Steuer,
mich zu holen ist’s
gekommen.
Ohnmächtig, nun frei von
Schmerzen,
eine Trance von langer
Dauer,
Hitze weicht von meinem
Herzen,
Gebete vor der Klagemauer,
über’n Rücken läuft ein
Schauer,
der Raum erstrahlt im Schein
von Kerzen.
Eingehüllt in weiche Wolken,
fall’ ich langsam, ohne
Hast,
Rosenblüten, Tulpen, Nelken,
meine Schultern frei von
Last,
fühl’ mich wie ein hoher
Gast,
alles blüht ohne zu verwelken.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 28.08.2007.
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