Dieter Hartkopf

Sommergewitter

Sommergewitter 


 
Die Mittagsglut döst unruhig flimmernd in der Luft,

sie lähmt das Leben auf geheimnisvolle Weise,

bis zu den Bergen steigt der zarte Sommerduft,

nur Mutter Erde atmet schwer und leise.
  
 
So liegt sie leidend wie in Ohnmacht und erdrückt,

und duckt sich tief und in ihr Schicksal treu ergeben,

der Wind, der sonst durch sanftes Streicheln sie beglückt,

scheint heute träumend durch das Land zu schweben.

  

Jetzt schlägt es zwölf vom nah geleg´nen Kirchenturm,

die Glockentöne schwingen zitternd und verklingen,

man spürt die tiefe Stille vor dem nahen Sturm

und fühlt erlöst die Elemente ringen.

 

Da hört man schon den Donner, der vom Berge grollt,

und dunkle Wolken überdecken zarte Bläue,

geschwind ist auch der träge Wind erwacht und tollt,

als wenn ihn nun sein süßes Nichtstun reue.
  
 
Er bläst sich auf, wird in Sekunden zum Orkan,

deckt Dächer ab und reißt in Wälder tiefe Schneisen,

laut wütend tobt er rücksichtslos auf seiner Bahn,

um seine Macht nun allen zu beweisen.
 
  
Am Himmel zucken Blitze majestätisch kühn,

als wollten sie die Luft mit heißem Feuer würzen,

sie lassen Hagelschauer wie Kristalle glüh´n,

die aus den schwarzen Wolkentürmen stürzen. 
 
 
 Und als der Donner dröhnend ein ums and´re Mal

beglückt die Pauke schlägt mit wild bewegten Händen,

tritt aus dem Himmel nun ein kleiner Sonnenstrahl

und ruft erbost: „Lasst es dabei bewenden!“
 
   
Da wird es still, als würden Donner, Blitz und Wind

sich ehrfurchtsvoll vor diesem Sonnenstrahl verneigen,

und schon steigt mit dem Blau, das wieder Macht gewinnt,

ein Vogelzwitschern in das sanfte Schweigen!

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 05.09.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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