Anja Werner
Träumende Mädchen
Träumende Mädchen
Träumende Mädchen schlafen nicht, sie haben so sehr damit zu tun
ihre Träume zu bemalen, ihnen Wärme zu schenken, eine räumliche Gestallt und vorallem Wahrheit, dass die zu beschäftigt sind um einzuschlafen.
Schuld
hat vor allem die Funkzentrale. Ihre Sendungen sind oft unschaft
übertragen, mit Störungen im Bild und Ton- fast vergessener
Erinnerungen, das es den Mädchen Kraft und Mühe kostet sich das
laufende Programm anzusehen. Aber nur dieses Traumbild ist es das sie
am Leben erhält-nicht am atmen, leider- aber doch am Leben!
Träumende
Mädchen sind die einzigen Menschen, die Liebe in eine Sache stecken die
nichteinam existiert, die einzigen Menschen die einem Moment so
unendlich viel Dankbarkeit schenken, der niemals wissen wird das er ein
glücklicher Moment ist- ja denn fast könnte er denke die Mädchen
schlafen.
Obwohl sie
niemals zugeben würden so zu träumen kann man, wenn man ihnen dabei
zusieht fast die Energie über ihren betten schweben sehen, fast kann
man sie surren hören, fast fühlt man sie-FAST!
Wenn
ihr Traum sie in die Arme nimmt, wie er es schon 100te Male zum ersten
Mal tat, dann sind sie dem Tod auf so abstuse-schöne Art und Weise nahe
dass der Tot persönlich so etwas wie liebe für sie emfindet.
Träumende
Mädchen sind verlorene Frauen. Manchmal weinen sie sich in den
schlaf weil es so unwirklich erscheint, so absurd, so dumm! Manchmal
verlieren sie auch den Faden, die rote Wegmarkierung. Dann stehen sie
in einem Labyrinth aus Dornenzweigen und Scherben, ganz nackt und keine
Hand die sie auffängt. Und dann kommt die Einsamkeit und verschlingt
die verschnürkelte, tiefgründige Kinderseele. Es bleibt eine Hülle aus
Wut und blinder ohnmacht zurück. Ein Panzer- eine FRAU, völlig
unglaubwürdig und stur und nichts mehr zu sehen von dem feurigen Glanz
in den Augen, den sie noch am Vortag getragen hatte und der ihr so gut
gestanden hatte. Nichts zu erkennen von den verspielten Strähnen die
ihr Gesicht umrahmten. Überall nur noch Ernst und Tatsache.
Träumende
Mädchenwerden es sein, die auch heute Nacht wieder , in der unendlichen
Güte der Dunkelheit versteckt, ihre Kissen lieben und ein Augenpaar
Küssen das dem teufel selbst zu gehören scheint. Ihre eigenen Hände
werden zu tötlichem Begehren, ihre Gedanken zum Fegefeuer.
Träumende
Mädchen kann nur eines retten und das ist etwas das sie nicht bekommen
könnne, immer das was sie nicht bekommen könnne... Pssst lassen wir sie
schlafen!
"(...) Mein Seiltanz könnte also ein Ende haben, bei dem ich nicht stürze und mir das Herz breche. Ich könnte auch aufgefangen werden, von den schönen Händen eines Traums, einer Hoffnung die größer ist als Freundschaft. Doch vielleicht naht auch der Absturz (...)Doch je länger ich es herauszögern kann umso besser. Denn nur hier oben kann mein Püpchen noch atmen, der Wind ist ihr Wiegenlied, das unsichere Schaukeln wiegt sie in den Schlaf. Das letzte Stück Kind in mir, das ich so sehr liebe, wird sterben. Genau dann wenn ich beide Beine ins Leben setzte, festen Standes- nebeneinander. Aus der Traum vom fliegen, jede Hoffnung Tot!"Anja Werner, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 17.09.2007.
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