Evelyn Kreß

... was man so hört

Was man so hört - was man so sieht
frag' mich, gab es das vor 20, 30 Jahren auch
dieser Typ von Mensch - er doch vor sich selber flieht
sein einzig Leben - ist nur Schall und Rauch
 
vieles kann und will ich nicht versteh'n
und ab- und an, erscheint es mir suspekt
aber alles Schelten ist dahin - wird ungehört vergeh'n
kann man da immer sein korrekt?
 
Spreche hier von den spindeldürren Mädchen
Bulemie und Magersucht, was für Worte
laufen rum - fast so wie ein dünnes Fädchen
über Mode-Sessions immer and're Orte
 
man kann da echt nur sagen und notieren
die wissen nicht, was sie da tun
aber um den 1.Platz mal fix'e zu kassieren
dann erst - können die Models kurz mal ruh'n.
 
 

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„Im Takt der Tage" ist wirkliche Lyrik. Ganz unverbrauchte Wendungen und Bilder findet man in den Texten, und fast immer haben die Gedichte eine philosophische Tiefe. Sie sind (objektiv) wahr und gleichzeitig authentisch gefühlt. Das macht den Reiz dieses Buches aus. Immer wieder ist es die Wonne des Augenblicks, die Ilse Dunkel beschreibt, das Sich-Fallen-Lassen und Genießen im Jetzt. Der Augenblick - er ist das stille, verborgene Thema, das sich durch die 68 Seiten dieses Buches zieht. Die Angst, dass der Moment bleiben möge - und doch immer wieder die Hoffnung, dass sich alles noch weiter entwickelt und nach vorn stürmt. Vorfreude, himmelwärts, zum Gipfel. „Der Gipfel / höchster Genüsse / in der Höhenlage / aller Möglichkeiten", wie die Autorn schreibt.

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