Anja Werner
Das Kind
Tränen, langsam rollen sie
den bleichen Wangen herunter,
Salzsäure gleich,
es bleiben Spuren zurück, Kristalle.
Zitternd liegen die zerissenen Lippen
wortlos aufeinander.
Verklebte Wimpern
geben die schimmernden, glänzenden Äuglein
nur selten frei
und heißer Atem gefriert in der Luft,
in weißen Wolken,
wie Geister ziehen sie ihre Bahn.
Klebrige Gedankenfäden
umweben das Köpfchen.
die kalten Hände
ganz fest an die Ohren gepresst.
Nichts hören.
Das eigene Wimmern verdrängen.
Das zerzauste Haar geschockt und ängstlich
im Gesicht hängen gelassen.
Keine Worte mehr
blos nichts freigeben was in einem Vorgeht.
Was an einem vorbeigeht plötzlich sehn.
Die Trauer zu stark um die Kälte aur dem Rücken zu spüren.
Die Ärmchen zu schwach um sich aufzustützen.
Allein!
Weder Ehrfurcht noch Mitleid erweckend.
Dunkle Straßen, dunkle Gassen.
Beißende Kälte.
Langsam dringt die Wirklichkeit durch die fiebrige Haut-
frisst die kleine Seele!
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 22.09.2007.
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