Detlef Dillen
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Unbemerkt wird er geboren
eng und langsam ist sein Weg
doch er ist zu grösserem erkoren
und passiert so manchen Steg
Klein und leise, voller Scheu
schaut er die Welt, sie ist so neu
flüsternd sagt er, ich bin da
wer ihn doch hört, ist ihm ganz nah
Mit Vorsicht tastet er voran
und folgt dem eingegebnen Gang
der Weg geht nicht nur geradeaus
doch er wächst über sich hinaus
Mit jedem Schritt, den er tut
wächst er weiter, bekommt er Mut
mit jedem Schritt in die Welt
sagt er, nur die Grösse zählt
Im raschen Lauf verfällt er schon
und gefährlich wird sein Ton
kein Hinderniss hält ihn noch auf
und noch rascher wird sein Lauf
Mit stürmendem Gebrüll
geht es voran
sein inneres Gewühl
hält jeden im Bann
Er bäumt sich auf
und steigt hinauf
und fällt doch stets hernieder,
er schlägt sein Ich
und merkt es nicht
doch sein Geschrei ertönt schon wieder
Aufgepeitscht durch seine Kraft
kämpft er gegen sich,
das Gefühl der Leidenschaft
schlägt ihm ins Gesicht
und sein Körper, tausend Leben
alle kämpfen gegen alle
und Boden beginnt zu beben
und er wird zur Todesfalle
Doch seine Kraft hat auch ein Ende
zerstoben, an die Lebenswände
vergeudet an die Kleinigkeiten
die zur Aufruhr ihn verleiten
Nun, nach langer Reise
beginnt er-wird er weise
sein Leben fehlt jetzt der Elan
was bleibt ist nur sein Grössenwahn
Nun geht er, ist zum Greise
und die Stimme wirkt ganz leise
er hat keine Kraft, er will nicht mehr
gemächlich ergiesst er sich ins Meer
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.09.2007.
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