Wolfgang Luttermann

Sonette

    
                           Sonette

     Genommen hier und da gegeben     a
     hat stetig die Natur                           b
     zog dabei prägend eine tiefe Spur    b
     gering im Vergleich ein Leben           a              These           
    
   
     gewaltig zweifelt manch Verstand        a
     den Kräften unermesslich                     b
     doch ist ihre Logik wohl verlässlich       b
     wird sie sehr oft verkannt                     a       Antithese
    
    
     Sie lässt sich nicht erpressen        c                 Synthese
     und keine Macht der Welt              d
     wird diese Kräfte messen              e 
                                
                                                                                                                                        
     und keine Gier Konsum Interessen     c           Synthese
     gibt es die ihr gefällt                           d
     so ist es bleibt so unterdessen           e
    

    von Wolfgang  
       
    
     Sich in erneutem Kunstgebrauch zu üben,
     Ist heil'ge Pflicht, die wir dir auferlegen
     Du kannst dich auch, wie wir, bestimmt bewegen
     Nach Tritt und Schritt, wie es dir vorgeschrieben.
    
     Denn eben die Beschränkung lässt dich lieben,                   
     Wenn sich die Geister gar gewaltig regen;
     Und wie sie sich dann auch gebärden mögen,
     Das Werk ist doch zuletzt vollendet blieben.
    
    So möcht ich selbst zu künstlichen Sonetten,
     In sprachgewandter Muße kühnem Stolze,                        
     Das Beste, was Gefühl mir gäbe, reimen;
    
     Nur weiß ich hier mich nicht bequem zu betten.
     Ich schneide sonst so gern aus ganzem Holze,
     Und müsste nun doch auch mitunter leimen.
    
     von Goethe                       
        
     

      Gedichtform aus 14 meist fünfhebigen jambischen Versen, die in zwei
      vier- (Quartette) und oft zwei dreizeilige (Terzette) Strophen
      gegliedert sind; vorwiegend mit dem Reimschema abba, abba, cde und cde.
      Der äußeren Form des Sonetts entsprechen der syntaktische Bau und die
      innere Struktur: Die Quartette stellen in These und Antithese die
      Themen des Gedichts auf; die Terzette führen diese Themen in
      konzentrierter Form durch und bringen die Gegensätze anschließend zur
      Synthese.
     
      Der Ursprung des Sonetts liegt im Italien der ersten Hälfte des 13.
      Jahrhunderts. Es wurde vermutlich am apulisch-sizilischen Hof des
      staufischen Kaisers Friedrich II. vor 1250 „erfunden“. Hier befand
      sich die höfische Sizilianische Dichterschule, die in der
      sizilianischen lingua volgare Minnelyrik verfasste. Giacomo da Lentini,
      der eine Spitzenstellung in der Sizilianischen Dichterschule innehatte,
      könnte der erste Anwender der Form und damit der „Erfinder“ des Sonetts
      gewesen sein.

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Nimm doch die Freiheit dir heraus,
gönne dir ein, zwei Flaschen Gutes,
trag den Gedichtband mit nach Haus,
gleich bist du guten Mutes.

Bebet der Vulkan, die Erde zittert,
wenn ein Asteroid herniederfällt,
bleib locker und sei nicht verbittert,
weil nur die schönste Stunde zählt.

Das Leben ist zu kurz zum Schmollen,
dafür nimm dir nicht die Zeit,
schöpfe Freude und Frohsinn aus dem Vollen,
leg die Sorgen ab unter Vergangenheit.

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