Hell schimmern Taubnesseln und
Johanniskraut am Jägerzaun.
Selbst im Oktober
lassen Taglichtnelken
ihre weißen und pinkfarbenen
Röckchen im Winde flattern.
Keck zeigt eine im Gehölz
versteckte Glockenblume
ihren weit geöffneten Kelch.
Unter oktoberrotem Ahorn
plätschert der Brunnen
sein erfrischendes Spiel
auf blätterbuntes Gestein.
In Herbstgärten dunkelt
seidige Waldrebe
zwischen bunten Zinnien
und leuchtender Kapuzinerkresse.
Der Steig führt uns zu
einem sonnigen Plätzchen
inmitten von Schrebergärten
und Brombeerhecken.
Von der Bank betrachten wir
die letzten Herbstblumen:
gelbes Greiskraut und Herbstlöwenzahn,
Malven, Klee und Wegerich.
Selbst das Springkraut fühlt sich
an diesem Hang wohl.
Sonne glänzt auf den Feldern.
Trockener Oktoberwind
fächelt in Maisstengeln,
schwarze Haarbüschel
nicken von prallen Kolben.
Schon blüht hellgelber Raps
dem Winter entgegen.
Rosen sonnen ihr großblütiges
Karminrot gleichzeitig mit Hagebutten.
Rote Äpfel und gelbe Birnen
reifen an den Bäumen,
im Gras liegen verstreut
Pflaumen, Nüsse und Esskastanien
zwischen Pilzen, Fingerkraut
und rostfarbenem Laub.
Reich beschenkt uns die Natur.
© Inge Hornisch