Diana Stöhr

Zu Weihnachten einen Bruder

Liebes Christkind pass gut auf,
was ich schreibe auf dem Blatte drauf!
Ich hoffe ich bin immer artig gewesen,
und du wirst diese Zeilen hier lesen.
 
Ich habe einen kleinen Wunsch an dich,
einen großen Bruder für mich.
Einen, der in guten wie in schlechten Zeiten zu mir hält,
und der sich nicht, wenn seine Freunde da sind, verstellt.
Einen, der mich vor seinen Freunden nicht fertig macht,
und mich dann nicht auslacht.
 
Der einfach so ist wie er ist,
und sich nicht für jede Kleinigkeit anpisst.
Einen, der mich vom Fußball abholt,
und mich ab und zu von meinem hohen Rosse runterholt.
 
Der sich ab und zu mal ein Spiel von mir ansieht,
obwohl ihm das eigentlich gar nicht liegt.
Das er es aber zu meiner Freude macht,
und das es zwischen uns so gut wie nie kracht.
 
Einen, mit dem ich über viele Sachen reden lache,
und er akzeptiert was ich mache.
Einen, der mich nicht für blöde hält,
und mich nicht als Kind darstellt.
 
Einen, der mir zuhört wenn ich etwas habe zu sagen,
der mich für voll nimmt, mich und meine Plagen.
Einen, der sich nicht gegen mich stellt,
der mich, wenn ich falle, hält.
 
Einen, der mir seine Decke gibt, wenn ich friere fänd ich nicht schlecht,
ich hoffe es wäre ihm recht.
Einen, den ich ärgern darf, fänd ich gut,
er darf mich dann auch ärgern, weil er soviel für mich tut.
 
Einen, dem es nicht peinlich ist, mich Schwester zu nennen,
weil er Angst hat seine Freunde gehen nachher rennen.
 
Einen, der mich nicht vertreibt, wenn seine Freunde vorbei schauen,
weil ich ihnen könnt die Zeit klauen.
 
Ich nehm dann auch einfach meine Sachen,
und werd micha auf dem Wege machen.
Einen, mit dem ich schmusen kann fänd ich gut,
denn das gibt mir Mut.
 
Einen, bei dem ich merke, dass er mich mag,
ohne das er es mir sagt.
Einen, der meine Arbeit zu schätzen weiß,
und mir bei Fehlern nicht den Kopf abreißt.
 
Einen, bei dem ich mich ab und zu wie ein Kind benehmen darf,
das fänd ich scharf.
Einen, der nicht alles so verkniffen sieht,
der auch meine schlechten Seiten liebt.
 
Oder wenn er manchmal meinen Papa spielt,
weil meiner es nicht für wichtig hielt.
Einen, der ruhig bleibt, wenn ich wütend bin,
und wieder etwas rum spinn.
 
Er mich durch seine ruhigen Art runter bringt
weil es stimmt.
Einen der mich nicht aus dem Bett treibt,
er für mich extra auf der Kante bleibt,
weil er es hält für wichtig,
dass ich schlafe richtig.
 
Einen, der sich bei sich aufnimmt,
weil ich es zu Hause nicht mehr toll find.
Wenn wir uns müssen ein Zimmer teilen,
und wir trotzdem nicht aneinander reiben.
 
Wenn ich mal weine udn mir geht es nicht gut,
er mich dann überall abholt, wenn er das tut.
Wenn er für mich extra Umwege geht,
weil er für mich bei MC´s in der Schlange steht.
 
Liebes Christkind, weißt du was,
keine Sorge du hast nichts verpasst.
Ich weiß du müsstest mir einen Engel schenken,
aber ich weiß du wirst auch nicht anders denken.
 
Einen Engel habe ich ja schon, Gott sei dank,
aber was ist mit dem Sohn meiner Mutter,
dass allein liegt in deiner Hand...

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Diana Stöhr).
Der Beitrag wurde von Diana Stöhr auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 13.11.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Die Autorin:

  Diana Stöhr als Lieblingsautorin markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Die Magnatin. Mein Leben am Hof der Blutgräfin Elisabeth Báthory von Bettina Szrama



Ungarn 1594. Voller Hoffnung auf eine glänzende Zukunft, begibt sich die junge Adlige Susanna von Weißenburg an den Hof der ungarischen Gräfin Elisabeth Báthory - Nádasdy. Doch was sie auf Burg Sárvár wirklich erwartet, erweist sich als ein böser Albtraum. Fasziniert von der Pracht des ungarischen Hochadels folgt Susanna Elisabeths falschen Verlockungen. Doch als der Bruder der Gräfin ermordet wird, verurteilt und verstümmelt man Susannas treuen Diener als Mörder. Auf sich selbst gestellt gerät auch sie in ein Netz aus Intrigen und Verrat. Trotz der seltsamen Vorgänge im Schloss, der nächtlichen Todesschreie und Elisabeths zwei Gesichtern, ignoriert Susanna zunächst alle Warnungen, bis sie schließlich der scheinbar grenzenlosen Macht der geistesgestörten Gräfin hilflos ausgeliefert ist. „Immer mehr war ich davon überzeugt, dass von Elisabeths zwei Seiten, die eine nicht wusste, was die andere tat.“

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (0)


Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Weihnachten" (Gedichte)

Weitere Beiträge von Diana Stöhr

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

wir leben in einer komischen gesellschaft von Diana Stöhr (Gesellschaftskritisches)
WARTEN AUF'S CHRISTKIND von Heidi Schmitt-Lermann (Weihnachten)
Mein kleiner Schatz von Ilse Reese (Tiere / Tiergedichte)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen