Rainer Tiemann
Toleranz
"Ganz wichtig ist doch Toleranz,
die wir stets praktizieren.
Wir akzeptieren voll und ganz
die menschlichsten Allüren."
Sohn Hans hat damit ein Problem,
was ihm die Eltern sagen.
Die können vieles nicht verstehen,
drum liegt´s auch schwer im Magen.
Doch schließlich glaubt er an die Wende
und nimmt sein Herz in beide Hände:
"Ach, liebe Eltern, wisst ihr schon,
Freund Klaus kommt bald zur Kommunion."
Der Vater schweigt, die Mutter auch,
doch dann hört er sie sagen:
"Sohn Hans, du bist doch Protestant,
daran sollst du stets denken.
Doch wir, großzügig, tolerant,
werden dem Klaus was schenken."
Und blitzschnell noch - ganz süffisant -
an Freundschaft sei nicht mehr zu denken.
So starb durch dümmste Ignoranz,
die letztlich war geblieben,
für Hans das Wörtchen Toleranz,
so wie es hier beschrieben.
RT 2007
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 18.11.2007.
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