Susanne Bruschke
Kein Schritt nach vorn
Es gibt sie, die bestimmten Blicke.
Sie treffen nur Andersaussehende, Behinderte, Dicke.
Mit Intensität und Ausdauer bohren
sich Augen in Rücken, Nacken und hintere Ohren.
Verstohel sollen sie wirken, doch es ist das Gegenteil von dem.
Gieriges Verschlingen, Verzehren der "Abartigkeit"
aus tiefster Urzeitseele des Menschen lang verwährender Zeit.
Nicht anders es ginge oder es möglich wäre.
Doch der Beglotzte fühlt sich ausgezogen in innerer Leere.
Er ist keine Kreatur mit Gefühl, denken die, die schauen.
Der Pöbel bemerkt nie den Zauber der "Entstellten".
Auch ein schlechtes Gewissen bekommen die Starrenden selten.
Sie sehen das innere Leuchten der "Schwachen" nicht glühen.
Ihr großes Herz, ihre Freude an der Natur und ihr stetes Bemühen.
Man lässt sie nicht dazu gehören, diese "Witzfiguren".
Was wird die Zukunft noch mit sich bringen im Genforschungswahn?
Der Rausch des Perfekten zehrt uns auf, wir räumen die Bahn.
Für den richtigen Körper, brillanteren Verstand - alles soll glatt laufen.
Geben wir all jene auf, die allein noch reine Liebenswürdigkeit verkaufen?
Wie facettenlos wäre die Zukunft ohne Ausnahme von der Regel.
Vorheriger TitelNächster Titel
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Susanne Bruschke).
Der Beitrag wurde von Susanne Bruschke auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.11.2007.
- Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).