Gerwin Degmair

Sehnsucht nach Mozart und Haydn

Sehnsucht nach Mozart und Haydn
 
Aus ist’ s, - vorbei - das Orgel-Konzert im Kloster!
Gespalten erschien das Gros der Konzert-Verkoster,
am Ende ihr Beifall erscholl jetzt mal zaghaft – mal reich ,
das Antlitz des Orgelmanns aber war immer noch bleich
nach seinem schrillen, pathetischen „way of life“.
Vielleicht war’s gekonnt, doch für mich schlicht nur Orgelgekeif.
Als Freund der Moderne zu gelten, ist ja  gut und recht,
doch was taugt schon ein „Gastmahl“, wird’s dem Gast dabei schlecht?!
Was dachten die andern?  Mein Sinn stand nach Whisky und Cognac, ---
ich fragte mich schaudernd, wem mangelt es hier an Geschmack,
am Verständnis für Kunst und Kultur und erst recht für Musik?!
Hab ich denn allein im Gehörgang den akustischen Knick?
 
Fast wär ich beim Dröhnen der Dissonanzen erfroren,
und hätte vielleicht noch zuletzt den Verstand verloren,
wär nicht wie zum Trotz von der Schola der Mönche, den frommen,
zu passenden Zeiten Choralklang wie „vom Himmel“ gekommen….
 
So galt auch am Ende erlösend im Hohen Haus
den Mönchen vor allem mein ehrlicher „Super!“ – Applaus.
Doch schade, es nützt nichts, ganz mönchisch-entrückt und bescheiden,
heißt Mönchsein im Zweifel, für Gesang nicht noch Beifall „erleiden“.
Drum  spricht man vielleicht ja erst sinnreich dort von „Konzert“,
wo Spielkunst und Beifall im Wechsel zusammengehört.
 
Was so mir nur blieb, war die Sehnsucht nach Mozart und Haydn
- ich schwör es, bei Gott hier im Kloster, mit „zehntausend Eiden“ -
nach Beethoven, Händel, Vivaldi, Schubert und Bach,
nach diesem „wie schön!“ „einfach herrlich!“ -begeisterten „Ach!“,
denn,
was klingt schon edler, vollkommener als ein “klassischer Krach”?!
 
© Ammerseer

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