Arne Bister

Schattenruf

Schlendernd gingen wir, umschlungen,
still und tief der kalte See.
Abendlied war schon gesungen,
Kälte durch dein Kleid gedrungen,
knöcheltief lag schon der Schnee.

Du bliebst stehen, dunkle Föhren
nahen Waldes riefen Dich.
Etwas schien Dich zu verstören,
schienst den Schattenruf zu hören,
dunkler Herr rief Dich zu sich.

Ich blieb angewurzelt stehen,
bot Dir dennoch keinen Halt.
Sah ich Deine Augen flehen,
widerstrebend noch, zu gehen?
Doch Du eiltest in den Wald.

Düster, wie er Dich dort bindet,
wenn er über Dich verfügt,
immer ist, was dort man findet,
weniger, als was Dir schwindet,
weil die Angst Dich selbst betrügt.

Schlender Du, das Herz umschlossen,
still und tief im dunklen Tal.
Dunkel bin auch ich, entschlossen
Schatten trotzend, unverdrossen
Herrscher über Schmerz und Qual.

Wenn Dichter mal einen schlechten Tag haben ... oh je!
Ich habe hier etliche Assoziationen verarbeitet. Man beachte die Kategorie, dunkle Fantasie eben. Wie kann man den Schatten begegnen? Man klammert sich an das Licht ... oder man wird noch dunkler, noch düsterer als sie.
Wir alle besiegen die Angst auf unsere Weise.
Einige besiegen die Angst, indem sie sich zu etwas noch Fürchterlichem machen. Andere, indem sie denen dienen. Beides ist Schwäche. Nur wer wahrhaft stark ist, nennt die Angst beim Namen und lacht sie aus.
Arne Bister, Anmerkung zum Gedicht

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 28.11.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Wie herbstlich wird die Dämmerung,
wie gläsern ihrer Lüfte Kühle,
die Schatten liegen auf dem ›Grün‹
und rufen leis’ »Auf Wiederseh’n!«

Der Sommer sagt: »Adieu, macht’s gut,
ich komme wieder nächstes Jahr!«
Entflammt noch einmal mit aller Macht
den ganzen Horizont mit seinen bunten Farben!

Wehmut tief in meinem Herzen
und Hoffnung zugleich,
glückselig
das
Erinnern

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