Wolfgang Lörzer

Kränkung

Ein Hering liebte 'ne Scholle,
'ne scheinbar ganz wundervolle.
Der Verliebte schwamm durchs Meer
stets der Scholle hinterher.
 
Zärtlich warb er um ihr Herz.
Sie nahm alles nur als Scherz,
trieb mit ihm ihre Possen
und zuckte mit den Flossen.
 
Als er einen Antrag machte,
sah er, wie die Scholle lachte.
Der Hering hat's nicht verwunden.
Gekränkt ist er verschwunden.
 
Irgendwo im weiten Meer
schwimmt der Hering jetzt umher.
Und sieht er in der Ferne Schollen,
hegt er noch ein tiefes Grollen.
 
Ach, Hering, mach's doch wie der Dorsch, *
und stelle dich dem Leben forsch!
Wer an erlitt'ne Schmach nur denkt,
der bleibt ein Leben lang gekränkt.
 
 (c)  Wolfgang Lörzer   2001

* Von einem gekränkten Dorsch hat der Verfasser
noch nie gehört.
Wolfgang Lörzer, Anmerkung zum Gedicht

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