Catharina Ferro

Der Handschuh ( n. F. Schiller)


Verliebt blickte er sie an. Ihr Lachen….., ihre strahlenden Augen…… Er schwankte. Er spürte den Alkohol in seinem Blut, doch er genoss es hier zu sein, hier bei ihr…..
Seine Freunde verstanden ihn nicht. Sie sagten: “Pass auf! Das Mädel ist nicht ohne!” Er glaubte ihnen nicht. Er wollte es ihnen auch gar nicht glauben…
Die Nacht war lang, sie hatten Spaß gehabt, getanzt und gefeiert und sie hatte ihn geküsst….Endlich!!!
Jetzt würde er alles für sie tun, er war ihr verfallen. Ob sie ihn mit zu sich nach Hause nehmen würde? Er hoffte es, mehr als alles andere.
Es war kalt und es regnete, doch auch das störte ihn nicht. Es war schließlich nicht mehr weit bis zur Haltestelle, nur noch über die Autobahnbrücke und dann…
Sie blieben stehen, betrachteten die rasenden Autos, die mit überhöhter Geschwindigkeit unter ihnen durch rauschten. Wie Raubtieraugen funkelten die Scheinwerfer im Nebel, wenn sie um die Kurve bogen. Bestand die Autobahn am Tage für gewöhnlich eher aus einem monotonen Bewegungsablauf, schoss jetzt ein Auto nach dem anderen aus der Dunkelheit ohne jede Gleichmäßigkeit.
Plötzlich wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Ein Schrei! Sie schrie….und fluchte.
“Verdammt, die hat mein Vater mir aus Paris mitgebracht. Das sind Designerstücke!” Verstört blickte er sie an. “Mein Handschuh, verdammte Scheiße!”
Sein Blick wanderte nach unten und im gleißenden Licht eines Scheinwerfers sah er etwas auf der Fahrbahn liegen. “Der Handschuh”, schoss es ihm durch den Kopf. “Jetzt tu doch endlich was!” “Wie bitte?” “Hol ihn mir zurück! Sofort!!!”
Benommen blickte er sie an. Diese Augen, diese Verzweiflung…Natürlich würde er ihn zurückholen.
Er begab sich, noch immer leicht schwankend, zu dem Abstieg und ohne das Verbotsschild zu beachten, schritt er die Stufen hinab.
Plötzlich aus dem Nichts raste ein Wagen an ihm vorbei, der ´Fahrtwind drückte ihn ans Geländer, nahm ihm für einen Moment jede Kraft zu Atmen.
“Jetzt sei kein Feigling!” Nein! Entschieden nahm er die letzten Stufen im Sprung, stürmte auf die Fahrbahn. Der Handschuh! Er packte ihn! Zurück auf der sicheren Treppe blickte er sich um, wieder rauschte ein Auto an ihm vorbei, wieder wurde er ans Geländer gepresst.
Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: Er könnte tot sein! Er drehte sich um, stieg nachdenklich die Stufen empor und blickte in ihr Gesicht, in dieses wunderschöne Gesicht…
Gerade setzte sie an, ihm in die Arme zu fallen, da… Stopp, so nicht! Sie war es nicht wert! Niemand war es wert, dass er sein Leben riskierte! Niemand!
Verächtlich warf er ihr den Handschuh ins Gesicht und ging! Den Restalkohol spürte er nicht mehr.

Sorry... Eigentlich sollte die KURZGESCHICHTE nicht in der Rubrik "Gedichte" erscheinen!!!
*smile*
Catharina Ferro, Anmerkung zum Gedicht

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 03.12.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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