Günter Kania

Ich hab den Nikolaus gesehn

Ich hab den Nikolaus geseh‘n
beim Kiosk, dort sah ich ihn steh‘n
er sagte zum Verkäufer:
"Ich werd hier noch zum Säufer
so ungerecht ist alles hier
komm gib mir noch ne Flasche Bier.
 
Die Kinder die schon alles haben,
die kriegen teure, tolle Gaben
Die Kinder armer Leute
die kriegen wenig heute
die haben nur Hartz vier
komm mach mir noch ein Bier.
 
Mein Chef hat eigentlich gelehrt,
das sei doch alles umgekehrt
man soll den Armen geben
das wär das Glück im Leben.
Ich kann doch nichts dafür,
ich trink jetzt noch ein Bier.
 
Ich kenn da so ne arme Göre,
die guckt heut Abend in die Röhre
da gibt es nicht viel Freude
und auch kein Kleid aus Seide.
Die Barbie mit dem einen Arm
die hält ein Kleid aus Wolle warm.
Sonst wär sie schon erfror`n
ach gib mir jetzt `nen Korn.
 
Es soll`n die Reichen hier auf Erden
ja später mal viel ärmer werden
die kommen ja genauso schwer
wie das Kamel durchs Nadelöhr.
So hat mein Chef das prophezeit
doch jetzt ist erst mal Weihnachtszeit
und heute find ich das gemein.
Komm schütt mir noch mal einen ein,
 
bevor ich dann nach Hause lauf
schreib alles auf mein Deckel drauf.
Ich zahl`s Dir dann im nächsten Jahr."
Dann schwankte er zur Striptease-Bar
verschwand im Séparée
und draußen fiel der Schnee.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.12.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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