Ulrike Reich
Mein bester Freund heißt Tod
ein netter Herr, gekleidet ganz in Schwarz. Ich wollte bleiben, doch ich dürfe nicht, meinte der Tod und ignorierte meinen Schmerz. irre umher, weiß, dass ich bin und nicht bin, Unruh' und Angst begleiten mich. Sein als auch Nichtsein macht keinen Sinn. Es ist die düstre' Zwischenwelt, nicht hier und auch nicht dort, nicht dunkel, doch auch nicht erhellt, weil' ewig schon an diesem Ort, der keine Trauer kennt, kein Lachen, Von Zeit zu Zeit schaut er vorbei, der Tod, der Wächter seiner Welt, sagt mir, dass bald es so weit sei, dass er mein Nichtssein mir erhellt. Dann würd' er kommen, mich zu holen. "Ich weiß schon", sagte ich verstohlen, "in etwa, wann der Zeitpunkt ist, den ich verpasst und so vermisst. Ich lad' dich ein, komm sei mein Gast, und führe mich, spür' meine Hast zu reichen dir die Hände, Der Zug des Lebens rauscht vorbei, bleibt stehn' und wartet kurz auf mich. Der Schaffner wartet lächelnd ab, ich wink' ihm, dass er weiter soll mit seiner Fracht des Lebens voll, und langsam setzt er fort die Fahrt, Und schon nahet heran der Tod, IHM geb ich Zeichen, er soll warten. Ich eile nun so schnell ich kann, spring' auf und lass mich fahr'n und fahr'n, schweb' hinauf, hinab, und hin und her, Dann bin ich frei, und schrei vor Glück das letzte Leben aus mir raus bis auch der letzte Schrei verhallt, ungehört, und doch so laut.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 16.12.2007.
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