Ursula Mori

Biecht (Rauhreif)

Vorab ein paar Worte zu diesem Gedicht. Ulrich Knoth hat mich dazu ermuntert, wieder einmal ein Mundartgedicht zu schreiben. Dies habe ich nun mit diesen Zeilen versucht. Damit ihr alle mein "Chauderwelsch" versteht, habe ich unter die Gedichtszeilen eine Übersetzung geliefert, obschon ich denke, dass es für euch nicht allzu schwierig sein wird, mein Berndeutsch zu verstehen.
 
 
 
 
Biecht 
(Rauhreif)
 
 
Dr Näbu het d'Landschaft mit emene dicke Mantel bedeckt
u d'Sunne het sich scho vor Tage versteckt.
(Der Nebel hat die Landschaft mit einem dicken Mantel bedeckt
und die Sonne hat sich schon vor Tagen versteckt)
 
Wie ne Schleier zieht är schliechend über ds Land,
i sim graue, fine und schimmerige Gwand.
(Wie ein Schleier zieht er schleichend über das Land,
in seinem grauen, feinen und schimmernden Gewand)
 
Hüser, Wälder, Mönsche, aues het är verschlunge
u Rueh u Stilli i d'Gägend brunge.
(Häuser, Wälder, Menschen, alles hat er verschlungen
und Ruhe und Stille in die Gegend gebracht)
 
Wie ä Zouber liegt är überem Land
u het verziert mit Biecht aui Böim im Wald.
(wie ein Zauber liegt er über dem Land
und hat verziert mit Rauhreif alle Bäume im Wald)
 
Jedes Eschtli no so chli,
isch mit Iskristalle wunderbar verziert.
(Jedes Ästchen noch so klein,
ist mit Eiskristallen wunderbar verziert).
 
Es funklet, glänzt u glitzeret,
wenn d'Escht im chaute Bieswind zittere.
(Es funkelt, glänzt und glitzert,
wenn die Äste im kalten Winde zittern)
 
Im Liecht vo minere Läterne,
schient's wie äs Heer vo tusig Stärne.
(Im Schein meiner Laterne,
scheint's wie ein Heer von tausend Sternen)
 
I füehle mi inere Märliwält, so geheimnisvou
u bi verzouberet vo däm wunderbare Wintertroum.
(ich fühle mich in einer Märchenwelt, so geheimnisvoll
und bin verzaubert von diesem wunderbaren Wintertraum).
 
 
© Ursula Mori
 
 
 
PS. Mit diesen Zeilen wünsche ich Euch allen einen guten Start ins neue Jahr. Mögen all Eure Wünsche und Träume in Erfüllung gehen, das Jahr mit guter Gesundheit gesegnet sein und Euch viele schöne Stunden bescheren. Ich danke Euch ganz herzlich für die guten Zeiten hier bei e-stories. Eure Gedichte zu lesen, bereitet mir immer wieder grossen Spass. Natürlich freue ich mich auch jedesmal über Eure zahlreichen Kommentare zu meinen Gedichten. 
 
Mit lieben Grüssen
Ursula Mori 
 
 
  
 
   
    
  


 
 
 
 
  
 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 30.12.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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