Jörg Aßmann

Geheimnisvolle Reise

Die Sonne scheint fahl,
der Wind kaum weht,
der Weg wird schmal,
als Nebel sich erhebt.

Feucht wird die Luft,
der Schleier sich naht,
die Stille der Gruft
ist seine Aussaat.

Es höhrt seine Schritte
der Wanderer kaum,
doch des Waldweges Mitte
folgt er ohne Zaum.

Der Schleier wird dichter,
verhüllt das ganze Land;
es erscheinen Gesichter
am dunklem Wegesrand.

Wo eben Gesträuch war
entstehen Gestalten,
die ,eben noch starr,
Bewegung entfalten.

Sie nahen und weichen,
grad so wie sie´s wollen.
Dort zwischen den Eichen
sie im Reigen umhertollen.

Das Treiben wird wilder,
der Wandrer verspührt,
wie eins dieser Bilder
ihn sanft berührt.

Er weicht in Hast
vor Schrecken zurück,
es war nur ein Ast,
zum Glück, zum Glück.

Der Wandrer schreitet weiter,
neuen Mut frisch erhalten,
doch nähern sich leider
schon wieder Gestalten.

Eh er es richtig gesehn,
sind sie schon heran.
Sein Mut wankt, er bleibt stehn,
da weicht von ihm der Bann.

Nachtvögel sind´s, die streifend
auf Beutejagd ausziehn,
vor ihm sie ausweichen,
seiner Gegenwart entfliehn.

Zurück bleibt die Stille,
er wird sie leid,
bedrückt ist sein Wille
durch die Einsamkeit.

Schneller schreitet er aus,
nichts soll ihn mehr halten,
keine Angst und kein Graus
soll sich in ihm entfalten.

Es taucht das Geistern
erneut vor ihm auf.
Nun will er es meistern,
er stürzt sich darauf.

Die Geister, sie jammern,
ein Tosen beginnt,
als Schatten ihn umklammern.
Er wehrt sich geschwind.

Doch im Kampf hält er inne,
als die Szene vor ihm zerreißt.
Er erkennt des Windes Stimme,
Mondlicht ihm die Wahrheit weißt.

Am Waldrand die Geistern stehn,
er kämpfte nur gegen Bäume.
Nach Hause will er nun gehn,
doch - warn das wirklich nur Träume?

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 16.04.2003. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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