Sven Später

Grau bleibt Grau

 
Grau, so heißt's, ist alle Theorie.
Aber bunt soll Dichtkunst sein,
soll erfreuen Groß und Klein.
Bleibt sie Grau, kann sie das nie.

Manch kluger Kopf zerbrach dabei,
die Dichtung zu erklären,
den Schreiber zu belehren,
doch bleiben viele von uns frei.

Frei von dem, was uns befohlen,
wie man denn zu schreiben hat,
wie etwas klingt, ganz rund und satt,
verfassen wir munter, unverhohlen.

Wissen zu erlangen und zu pflegen
ist natürlich niemals schlecht,
kommt es doch dem Geist grad recht,
er soll nicht schlafen, soll sich regen.

Dennoch lass ich mich nicht zwingen,
vom strengen Aufbau, der sich gehört.
Auch wenn sich mancher daran stört,
so manches will mir doch gelingen.

Doch bleibt die Frage wohl erlaubt:
Ist all die Theorie nicht auch erfunden,
von Denkern, die ja gern bekunden,
dass man an sie alleine glaubt?

Dichten lässt sich nicht studieren,
es muss von Herzen kommen,
sonst wird die Seele ja genommen
von dem was steht in den Papieren.

Zuweilen lass auch ich mich leiten,
doch schreib ich, wie es mir gefällt.
Schenk' meine Zeilen gern der Welt,
mögen sich andere darüber streiten.

Kunst ist und bleibt ein frei' Erschaffen
von Gefühlen, denen Form gegeben,
gleich wie - Kunst ist das Leben.
Sie ist kein stures Regeln Gaffen.

Noch eine Frage stelle ich vermessen:
Wer gab das Recht den großen Denkern,
den Autorenwächtern, Dichter-Lenkern,
Gedichte in einen Käfig zu pressen?

Als Ratschlag mag man es gerne sehen,
aber nicht als Gesetz des Dichtens,
des Dichterseele Vernichtens.
Manche Regel darf man auch umgehen.

Vergessen wird oftmals der Sinn,
die Schönheit der Sprache und Worte.
Und wo, wenn nicht am geist'gen Orte
schwelgt man in Wonne dahin?

So dichtet frei, meine Brüder und Schwestern.
Schreibt, wie ihr es mögt, dass es euch gefällt.
Lasst nicht zu, dass die Phantasie zerfällt.
Baut nicht auf das vergangene Gestern.
 

Dieses kleine Werk musste mal sein. An anderer Stelle stellt man das Schreiben von Gedichten allein unter den Zwang, das alles korrekt eingehalten werden muss, was in Büchern über Dichtung steht. Da ist der Sinn eines Gedichts vollkommen gleichgültig und wehe, man experimentiert.
Ich sage immer noch: Schreiben ist eine Sache, die von Herzen kommen muss, aus tiefster Seele. Ansonsten bleibt alles kalt und unbedeutend. Natürlich ist auch immer Handwerk mit dabei, aber das lernt man beim Schreiben und nicht beim auswendig lernen bestimmter, strenger Regeln.
Hier ist das anders, darum fühle ich mich hier auch so wohl =) Hier wird noch der verstanden, auf was es wirklich ankommt.
Sven Später, Anmerkung zum Gedicht

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