Gisela Brust

Erst eine Zwiebel dann eine Blume

 

Erst eine Zwiebel dann eine Blume
 
 
Tief unten in der feuchten, kalten Erde bin ich nun, meine starken Wurzeln tief darin
verwachsen. Es ist dunkel hier, doch ich habe keine Angst.
 
Meinen unaufhörlichen Durst stille ich durch das Wasser,
das tief ins Erdreich sickert, und langsam in meine Wurzeln dringt.
 
Ich spüre die Wärme der Sonne, die mich Tag für Tag wärmt,
aber ihr Licht kann ich noch nicht sehen, denn dafür bin ich noch zu klein.
 
Langsam durchbricht eine kleine, grüne Spitze meine weiche, zarte Haut, doch Schmerzen
habe ich keine.
 
Woche für Woche wird sie länger, und wächst zu einem langen Stiel heran, der vorsichtig
durch die Erddecke bricht, und sich sehnsüchtig nach der Sonne reckt.
 
Jetzt bin ich zerbrechlich und verwundbar, so dass mich Menschen verletzen können,
wenn sie nicht auf mich achten.
 
Tage sind vergangen, und an meinem Halm ist eine wunderschöne, kleine und grüne
Knospe gewachsen, die der Größe einer Bohne gleicht.
 
Tag für Tag spüre ich, wie sie größer wird, und sich der Sonne, und dem hellen Licht
immer wieder entgegenstreckt.
 
Meine Knospe und die darin vorhandenen roten Blätter sind noch ganz geschlossen,
aber nun ist es endlcih an der Zeit, dass ich meine Blütenpracht zeige.
 
Die Sonne geht auf. Ich öffne langsam meine Knospe, und breite meine roten Blätter ganz
weit aus. Einen ganzen Tag lang genieße ich die Wärme der Sonne, sowie das Wasser, das
auf mich herab fällt.
 
Ich strecke und recke mich den ganzen Tag, so dass ich am Abend wenn es dunkel wird
ganz müde bin. Jetzt schließe ich meine Blütenblätter, senke meinen Kopf, und schlafe bis zum
nächsten Morgen, damit sich die Menschen wieder an meiner Blütenpracht erfrteuen können.

 

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