Sven Später
Weinender Engel
Ich
sah einen Engel, der die Nacht nicht zu erhellen vermochte.
Es
war ein Wesen, des Lichtes beraubt.
Ich
sah einen Engel, der sich den Tod erhoffte.
Es
war ein Funke, an den man glaubt.
Ich
sah einen Engel, dessen Tränen verbrannten.
Es
war ein Wesen, dessen Flügel gebrochen.
Ich
sah einen Engel, den sie verbannten.
Es
war ein Wesen, dessen Herz konnt' nicht pochen.
Ich
sah einen Engel und erkannte mich selbst
Es
war ein Wesen, dessen Leben gelebt.
Ich
sah einen Engel und war es doch selbst.
Es
war ein Wesen, dessen Hoffnung verebbt.
Ich
sah einen Engel, der meinen Schatten warf.
Es
war ein Wesen, das den Himmel mied.
Ich
sah einen Engel, der nie fliegen darf.
Es
war ein Wesen, dessen Angst mich verriet.
Ich
sah einen Engel, einen tobenden Geist.
Es
war ein Wesen, der kalten Nacht.
Ich
sah einen Engel, vergessen und verwaist.
Es
war ein Wesen, das wollt sterben ganz sacht.
Ich
sah einen Engel, ein greises Kind.
Es
war ein Wesen, dessen Jugend verblasst.
Ich
sah einen Engel, dessen Geist folgt dem Wind.
Es
war ein Wesen, geboren aus Hass.
Das ist ein uraltes Gedicht von mir, das ich heute zufällig auf einer Diskette fand. Damals befand ich mich in einer Phase tiefer Depression. Trotzdem wollte ich es den Lesern hier nicht vorenthalten.Sven Später, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 26.01.2008.
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