Gerhild Decker
Gehemmte Muse
Ach, Leser, könntest Du mich sehen,
du würdest sicher es verstehen,
ich sitz´mit sorgenkrauser Stirn,
zermart´re mir gar sehr das Hirn.
Das Blatt, es schaut mich fragend an,
ob ich den heut nichts dichten kann.
Die Feder ruht in meiner Hand,
denn nicht ein Sprüchlein ich nun fand.
Es geht mir doch - so denk ich - gut,
fehlt mir zum Dichten nur der Mut?
So sitz ich manche Stunde lang
und dabei wird mir´s schon ganz bang.
Die Tinte kleckst aus meiner Feder
voll auf der Unterlage Leder.
Soll das die neue Kunst gar sein?
Jetzt fällt mir wirklich nichts mehr ein.
Ich sollt´ein Gläschen Wein wohl trinken,
vielleicht wird dann die Muse winken.
Schon schimmert´s rot in meinem Glase,
verwöhnt den Gaumen und die Nase.
Jetzt fehlt mir nur der Muse Kuss,
auf den ich wohl noch warten muss.
So sitz ich weiter Stund um Stund,
der Wein derweil rinnt in den Schlund.
Es geht mir gut und ich bin fröhlich -
vergess die Muse ganz allmählich
und, statt das Dichten zu vermissen,
träum ich in meines Bettes Kissen.
© Gerhild Decker
Mit dieser Erklärung verabschiede ich mich von Euch
für zweieinhalb Wochen. Meine Muse möchte unbedingt in
die Allgäuer Berge und da konnte ich ihr nicht widersprechen! - Werde Euch aber bestimmt vermissen ! -
Mit lieben Grüßen GerhildGerhild Decker, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.02.2008.
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