Frühling zaubertest du
mitten im Winter
in meine Augen,
den Glanz von Schneerosen.
Trauer hast du hinterlassen
im Frühling,
mein Blick verhangen wie die
regnerische Trostlosigkeit
dieses Tages.
Vergeblich habe ich
auf dich gewartet.
Bist du wegen mir fortgeblieben?
Hast du deine Seelentür
vor mir verschlossen?
Gestern hast du
in meiner Stadt
Fasching gefeiert,
und mich vorher
nicht gefragt,
ob ich auch kommen möchte.
Wolltest du meine Anwesenheit nicht?
Umsonst schaltete ich
heute Abend mein Handy ein,
kein Anruf,
nur verzweifelte Sehnsucht
unter den kalten Sternen
eines Februarabends.
Meine Sehnsucht
fliegt wie ein Vogel
durch die dunklen Straßen
deiner Stadt,
dein warmes Lampenlicht
gilt nicht mir.
Der Regen weint
meine ungeweinten Tränen.
Warum bist du mir
seelisch so fern
wie die kalten Februarsterne?
Nicht einmal der Wind
kennt die Antwort.
© Inge Hornisch