Nie wieder

Werd alles fühlen,
gleichgültig,
wie weh es tut,
werd mich alles denken und äußern lassen,
egal,
was daraus resultiert.
Werd mir treu bleiben
und die Verantwortung dafür tragen.
Mit dem heutigen Tag entschließe ich mich,
nie wieder einen unglücklichen Tag zu leben,
anstatt mich dem Leben hinzugeben.
Nie wieder werd ich mich fürchten,
denn nichts kann mich vom Leben entfernen.
Nie wieder will ich etwas tun,
weil ich es sollte,
oder um des “beachtet werdens“ willen,
auch nicht als Preis für Liebe und Mitgefühl.
Werd meinem Selbst erlauben
frei von Unsicherheiten und Furcht
fröhlich in Gedanken zu erschaffen,
was sich im Äußeren entfaltet.
Nie wieder soll mein Leben an eine dunkle Vergangenheit
oder an eine unsichere Zukunft gebunden sein,
denn das Jetzt, der Augenblick,
ist das Einzige, was existiert.
Und jeden Moment danach kann eine Katastrophe geschehen.
Will mit Leidenschaft tun, was ich jetzt tue,
mit Hilfe des Todes als meinem Freund und Begleiter.
Will die Wahrheit finden im eigenen Herzen,
nie wieder hören auf falschen Rat.
Werd nicht mehr suchen – werd finden.
Nie wieder vergleichen und urteilen,
anstatt den Ist-Zustand anzunehmen.
Nie wieder kämpfen und rechthaben,
dafür lieber die Schönheit in jedem Menschen, in jedem Augenblick
und im kleinsten Teil des Universums erkennen.
Nie wieder isoliert sein vom Fluß des Lebens
nie wieder festhalten und zweifeln,
statt Vertrauen und Zuversicht zu empfinden.
Mein Leben soll die Leichtigkeit eines Vogels haben
und die Biegsamkeit einer Weide
und die Kraft von stetig fließendem Wasser.
Werd mich verwöhnen und voller Freude das Leben genießen
und den Glauben an die bedingungslose Liebe bewahren.

ist nicht wirklich ein Gedicht,
und auch nicht wirklich eine Geschichte,
eher ein Entschluß,
gefasst nach einem workshop mit Patch Adams,
einem Menschen, der mich in seiner Authentizität
und Liebe zum Mitmenschen bis heute ungemein fasziniert
Rainer Kraft, Anmerkung zum Gedicht