Behutsam weckt ein Lichtkuss
Sonnenblumen in ihren
verschiedenen Farben.
Sie öffnen sich zu zartem Apfelgelb,
zur fröhlichen Dotterfarbe,
leuchten wie das Federspiel
eines Kanarienvogels,
erinnern an warmes Quittengold
oder an satte Töne von Maiskolben,
mitunter gar an reife Orangen,
feurige Hagebutten oder
braune Farne.
Sonnenblumen schenken uns
ihre warmen Töne
an strahlenden Augustmorgen,
klaren Herbsttagen
bis in den mitunter tristen November
mit weißen Chrysanthemen
und rostfarbenen Astern
als Gefährten.
Sie wirken wie heitere Naturkinder.
Tragen sie Tau oder Regentropfen
an ihren Blüten, scheint es,
als lächelten sie selbst unter Tränen,
oder den Falten ihrer Blütenblätter
entrollt immer eine Perle
für ihren Betrachter.
Darum schenkt auch mir,
ihr Sonnenblumen,
einen Hauch eures Lichtes
und eurer Wärme als Trost
an trüben und als Freude
an sonnigen Tagen.
© Inge Hornisch