Karl-Heinz Fricke
Matrose an Land
Hein war wieder mal an Land,
liebehungrig, sonnverbrannt.
Er wollte Uschi gleich besuchen,
und nicht nur wegen ihres Kuchen.
Ursula ist Konditorin,
sie kriegt die besten Torten hin.
Jedesmal wenn Hein an Land,
offerierte sie ihm ihre Hand.
Er versprach und er versprach,
doch jedesmal kam bald der Tag,
an dem er sagte erneut "Ade",
er liebte nun einmal auch die See.
Nun stand er wieder vor ihrer Tür,
ein junger Bursch stand paffend dafür.
"Sagen Sie einmal junger Mann,
hier wohnt doch Fräulein Stamm ?"
"Ja, weil ich rauche, hat sie getobt,
ich bin doch quasi mit ihr verlobt.
Sie hat mich oft zusammengestaucht,
weil ich in ihrem Bett geraucht !"
Als Hein klingelte, sagte der Bengel frech:
"Sie besser scheren sich hier weg.
Ich bin immer in ihrer Näh',
und Sie gehen doch wieder zur See !"
Da ging oben ein Fenster auf:
"Hein, mein Schatz, komm doch herauf !"
Freudig schaute sie ihm ins Gesicht,
alte Liebe rostet nun einmal nicht.
"Wer ist denn dieser junge Laffe ?"
"Ach Hein, das ist ein blöder Affe.
Er belästigt mich jeden Tag,
obwohl ich ihn gar nicht mag !"
Da packte Hein den Knilch am Kragen:
"Höre Bürschchen, lass dir sagen,
deine Schau hier ist zu Ende,
nimm deine Beine in die Hände.
Ganz nebenbei, das merke dir
ich bleibe jetzt für immer hier
und singe backe, backe Kuchen,
denn der Bäcker hat gerufen !"
Der Bengel hatte das letzte Wort:
"Sie gehen bestimmt wieder an Bord.
Dann braucht mich wieder Uschilein,
sie kann nicht ohne Liebe sein !"
Karl-Heinz Fricke 17.02.2008
Vorheriger TitelNächster Titel
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Karl-Heinz Fricke).
Der Beitrag wurde von Karl-Heinz Fricke auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 18.02.2008.
- Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).