Silvia Pree
Geliebt...
Die Vögel singen.
Dem Lärm auf der Straße zum Trotz.
Die Kälte stört sie nicht.
Das Leben lacht.
Ein paar Wolken.
Über allem die Strahlen der Sonne.
Wie ein bunter Lebensschirm…
Der Wind lässt die Fahne flattern.
Ganz leicht.
Und ein paar Jogger kommen mir entgegen.
Unermüdlich.
Mit Blick auf die Straße…
Dann setze ich meine Schritte wieder allein.
Ich grüße den Frühling.
Der da irgendwo versteckt ist.
Hinter den Wolken.
Die Sonne konnte ihn noch nicht wecken…
Wie lange ist es her?
Eine halbe Ewigkeit.
Es begann mit dem Wunsch mich zu verändern.
Es endete mit dem Tod einer guten Bekannten.
Dazwischen.
Lehrjahre.
Der Himmel.
Die Hölle.
Und du…
Ich habe dich abgeschlossen.
Nicht, dass ich dir nachtrauere.
Aber ab und an…
Da muss ich an dich denken.
Du bist wie eine alte Fotographie.
Die mir manchmal in die Hände fällt.
Ich traf dich das erste Mal.
An einem Tag wie heute.
Klirrend kalt.
Sonnig.
Wie ein Hauch von Frühling im Winter.
Dein Lächeln ließ die Kälte verschwinden.
Ich verlor mich in deinen hellblauen Augen.
Nicht dass ich es damals schon ahnte.
Ich war nur etwas verwirrt.
Aber ich war schon gefangen…
Es dauerte Monate.
Aber dann verfiel ich dir.
Elektrisiert.
Liebe.
Leidenschaft.
Tosende Gefühle.
Und dann eine Rivalin.
Von der ich nichts geahnt hatte.
Schon die ganze Zeit.
Ich kämpfte zuerst.
Aber ein Schlag nach dem anderen folgte.
Und jeder traf.
Dann resignierte ich.
Stahl mich aus deinem Leben.
Nicht ganz freiwillig.
Ich hatte die Zeichen übersehen.
Unsere Zeit war vorbei.
Ich stand am Bahnhof.
Auf dem Weg in eine andere Richtung.
Ich musste dich hinter mir lassen.
Keiner fragte mich, ob ich wollte.
Ich musste…
Ich lächle verhalten.
Schüttle den Kopf.
Wie um meine Gedanken zu ordnen.
Ich war dumm.
Du warst süß.
Aber nicht besser als viele andere.
Ich hätte viel früher gehen sollen…
Egal.
Das Leben hatte anderes für mich parat.
Und manch anderen…
Du fehlst mir nicht.
Nein.
Ich brauche keinen der sich nicht entscheiden kann.
Zwischen zwei Frauen.
Ein Zeichen von Schwäche…
Von großer Schwäche.
Aber ich bin stark!
Ich wende mich der Sonne zu.
Gehe langsam weiter…
Damals habe ich das nicht begriffen.
Es ist nicht das Feuer, das zählt.
Es ist das Wesen des anderen…
Das bleibt…
Ein Auto überholt mich.
Ich vergrabe die Hände in den Jackentaschen.
Was warst du nicht süß!
Und ich habe dich geliebt.
Aufrichtig.
Aber du hast nichts getaugt…
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 18.02.2008.
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