Rainer F. Storm

Der H E G E L !.

Klein war das Wirtshaus, rund der Tisch,
an dem die Männer saßen.
Rauh ihr Gesicht im Kerzenlicht,
und rot war´n  ihre Nasen.
 
Ganz wichtig scheint ihr Zwiegespräch,
schad´, dass man´s nicht versteht.
Ich bin ganz Ohr, denn wüsst ich gern,
um was es hier wohl geht.
 
Von einem Hegel reden sie,
sag bloß, was soll das sein?
Ein Männlein, das da lebt im Berg,
versteckt und ganz allein.
 
Die Sache ließ mich nicht mehr los.
Die musst ich untersuchen.
Drum ging ich Stunden durch den Wald -
kein Sieg war zu verbuchen!
 
Kein Hegel und kein Männlein klein,
fand ich auf Berges Höh´n.
Dann ging ich in die Bibliothek,
um da mal nach zu seh´n.
 
Vom Hegel steht da schon was drin -
doch der lebt längst nicht mehr!
Auch find ich: Kobold, Berggeist, Gnom -
ansonst die Seite leer!
 
Wo gäbe es vielleicht noch Rat?
Hab´ ich mir überlegt.
Da kam im Radio, in der Tat,
ein Song der was verrät. 
 
Die "Schürzenjäger" spielten auf:
"Der Hegel kommt heut Nacht!"
Da war mir klar, im Zillertal,
ist Hegel´s Liegenschaft!
 
Ins Auto rein, - die Fahrt ging los.
Hinein nach Zell am Ziller.
Doch wen ich fragte, hört´ ich bloß:
"Den Kerl, den gibt es nimmer!"
 
"Er kommt noch vor", so sagten sie, 
"doch nicht mehr in den Bergen".
"Auf Video und auf CD
in Schürzenjäger´s Werken!"
 
 
 
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