Karl-Heinz Fricke

Sklave seines Besitzes

Je mehr man hat, je mehr man will.
Nie stehen Gedanken und Wünsche still
um Hab und Gut zu vermehren.
Niemand wird es dir verwehren,
solang es erworben fair und gerecht
mit Fleiß und Schweiß oder erfecht'.
 
Der junge Mensch sieht es als Pflicht,
ohne Müh' und Arbeit geht es nicht.
So häuft er Güter massenhaft
im Verein mit Kopf und Kraft.
 
Es vergehen schnell die Jahre,
erst werden grau, dann weiß die Haare.
Immer noch schafft er das tägliche Soll,
Scheune und Schauer bis oben voll.
Der Verdienst seiner fleißigen Hände,
die unvermindert noch agil und behende.
 
Die Scholle hält ihn mit eisernen Zwingen,
er kann es nicht über sich bringen,
ihr einfach den Rücken zu kehren,
sein Besitz muss sich weiter vermehren.
 
Schließlich ein hohes Alter erreicht,
das Leben, es ist nicht mehr leicht.
Er leidet unter manchen Beschwerden
und er fragt sich, was soll nun werden ?
Soll er die Heimstatt einfach verlassen
oder wartend auf ihr verblassen ?
 
Die Zeit beantwortet diese Frage,
und am Ende seiner Tage
sieht er deutlich und klar,
dass er Sklave seines Besitzes war.
Er hat der Scholle den Vorzug gegeben
und dabei ganz vergessen zu leben.
 
Karl-Heinz Fricke  10.03.2008
 
 

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