Adalbert von Kunersreuth
kannten gar sehr viele Leut'.
fing doch schon als junger Mann
sein ganz persönliches Elend an.
Aus gutem Hause, wohlerzogen,
durchaus vom Leben nicht betrogen,
seine Leidenschaft das Wetten,
sein Erbe konnte er nicht retten.
Auf dem Rennplatz jeden Tag,
dort begann sein Ungemach.
Jeder Einsatz war nichts wert,
er setzte stets aufs falsche Pferd.
Arm wie eine Kirchenmaus
schaut er nach reichen Witwen aus.
Doch keine will den armen Wicht,
selbst seinen Adelstitel nicht.
Schließlich fand er Else Wald,
die schon siebzig Jahre alt.
Sie war ein Kind der Bürgerwelt
aber reich an Gut und Geld.
Er schleifte sie zum Traualtar
und seine Träume wurden war,
konnt wieder Pferde laufen lassen,
Adalbert konnte wieder prassen.
Elses Kasse wurde schwach
und da wurde sie auch wach.
Sie sperrte Adalbert das Geld,
da war es bös' um ihn bestellt.
Else liess sich wieder scheiden,
und es trennten sich die Beiden.
Wieder auf sich selbst gestellt
fehlte ihm das liebe Geld.
Er fand kein neues Eheglück,
da kaufte er sich einen Strick.
Ein kurzer Ruck, es tat nicht weh,
Adalbert sagte der Welt "Ade!"
Karl-Heinz Fricke 27.03.2008